Internet für alle? Das klingt zunächst wie ein Fortschritt. Doch zumindest die Art und Weise wie das beispielsweise Elon Musk mit Starlink umgesetzen will, könnte auf lange Sicht Schaden bringen. Könnte Starlink-Müll ein Problem in die Welt schaffen, das wir nicht so leicht loswerden können?
Starlink-Müll: Darum ist Elon Musks Projekt umstritten
Weltraumschrott ist eine Angelegenheit, die uns schon länger beschäftigt, denn es sind schon jetzt genügend Objekte im All, die zu einer Katastrophe führen könnten: Satelliten könnten beispielweise mit anderen Objekten kollidieren. Und dies ist bereits passiert (etwa die Satellitenkollision vom 10. Feburar 2009). Das Starlink-Projekt von Tesla-CEO Elon Musk befeuert die Diskussion um Weltraumschrott einmal mehr. Denn auch durch Starlink kann Müll entstehen.
Das US-Raumfahrtunternehmen von Elon Musk SpaceX lässt bereits mehr als 1.600 Starlink-Satelliten um die Erde kreisen. Auf lange Sicht sollen es 12.000 bis 40.000 sein, welche auf der Erde für Internet sorgen sollen (für 99 Euro im Monat).
Fällt auch nur ein Satellit aus und kann nicht mehr gesteuert werden, kann eine Kollision drohen. Sabine Klinkner vom Institut für Raumfahrtsysteme an der Universität Stuttgart erklärt dazu (via Ingenieur): „Betreiber solcher Konstellationen erklären zwar, dass sie sicherstellen, dass nur eine geringe Prozentzahl der Satelliten ausfallen. Aber wenn man das auf Tausende Satelliten bezieht, dann steuern wir unausweichlich auf den Kessler-Effekt zu.“
Was ist der Kessler-Effekt?
Der Kessler-Effekt beruht auf einer Theorie des ehemaligen NASA-Mitarbeiters Donald J. Kessler und beschreibt die Gefahr, dass sich die Zahl der Trümmerstücke im Orbit in einer Kettenreaktion vervielfältigt: Eine Kollision erzeugt Trümmer. Und je mehr Trümmer es gibt, desto wahrscheinlicher werden weitere Kollisionen.
„Zukünftiger Weltraumschrott“
Thomas Eversberg vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt kritisiert das Starlink-Projekt ebenfalls. Gegenüber t-online sagt er 2020: „Wir wissen wenig über die Satelliten und wir wissen wenig darüber, was Elon Musk vorhat. Außerdem urteilt er: „Für uns ist das zukünftiger Weltraumschrott.“
Trifft ein Teilchen Weltraumschrott, das auch nur ein Zentimeter groß ist, auf einen Satelliten, so zerstöre es diesen komplett, da beide Objekte mit über 50.000 Kilometer pro Stunde aufeinandertreffen. Daher bedrohe Weltraumschrott auch die Raumfahrt.
Starlink trägt nicht nur zum Weltraumschrott bei
Abgesehen von dem Weltraumschrott, sehen viele Astronomen und Astronominnen kritisch, dass die Satelliten der Erde so nah sind. Sie befürchten beispielsweise, dass Forschung von der Erde aus schlecht bis gar nicht möglich sein wird, weil die Starlink-Satelliten auf Aufnahmen zu sehen sein werden.
Somit kann das Projekt nicht nur Starlink-Müll verursachen, sondern auch die astronomische Forschung negativ beeinflussen. Möchtest du dennoch Starlink (vor-)bestellen, solltest du diese drei Dinge wissen.
Quellen: Ingenieur, t-online