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Schwarzes Loch verschluckt Neutronenstern: Forscher fangen Signale auf

Verschiebungen in der Raumzeit legen nahe, dass ein weit entferntes Schwarzes Loch einen kompletten Neutronenstern verschluckt hat.

Schwarzes Loch
Verschiebungen in den Gravitationswellen belegen es: Ein Schwarzes Loch ist mit einem Neutronenstern kollidiert. Foto: krzysztofdedek/Getty via Canva.com

Bislang konnten Forscher:innen noch nie bezeugen, wie ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern verschluckte. Dabei gab es einige Fälle, in denen die Anzeichen nicht einwandfrei zugeordnet werden konnten. Doch dieses Mal gibt es keinen Zweifel.

Schwarzes Loch

Schwarzes Loch verschluckt Neutronenstern: Forscher fangen Signale auf

Verschiebungen in der Raumzeit legen nahe, dass ein weit entferntes Schwarzes Loch einen kompletten Neutronenstern verschluckt hat.

Schwarzes Loch verschluckt Miniaturstern

Wenn ein Schwarzes Loch einen Stern verschluckt wird dabei eine Menge Energie freigesetzt, die die Raumzeit in Schwingung versetzt. Hier auf der Erde sind Wissenschaftler:innen in der Lage, diese Wellen mit bestimmten Messgeräten aufzufangen und zuzuordnen.

Was ist ein Neutronenstern?

Vielleicht hast du den Begriff Neutronenstern schon einmal gehört, oder er ist völlig neu für dich. Das ist nicht schlimm, denn nur die wenigsten wissen, was er bedeutet. Im Grunde genommen könnte man Neutronensterne als sehr kleine Sonnen bezeichnen. Laut der Definition handelt es sich bei ihnen um Himmelskörper, die einen Radius von zehn bis zwölf Kilometern ausweisen.

Ursprünglich wurden die betreffenden Verschiebungen in den Gravitationswellen schon zu Beginn des Jahres 2020 von den Observatorien LIGO und Virgo eingefangen, doch erst jetzt von Forschern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in den Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.

Hoffnung auf neue Erkenntnisse

Durch die Analyse der Wellen konnten die Wissenschaftler:innen die ungefähre Masse des Objekts (1,9 Sonnenmassen) bestimmen, das vom Schwarzen Loch verschluckt wurde. Aus diesen Daten könne geschlussfolgert werden, dass eine Kollision mit einem Neutronenstern die wahrscheinlichste Erklärung sei, meint der Forscher Bhooshan Gadre. Das Event ereignete sich etwa 900 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

In der Zukunft hoffen die Forscher:innen, noch mehr solcher Verschiebungen in den Gravitationswellen entdecken zu können. Anhand der ermittelten Daten könnten wir mehr über Neutronensterne und Schwarze Löcher lernen; zwei äußerst mysteriöse Objekte des Universums, über die unser Wissen bisher noch sehr begrenzt ist.

Eines ist allerdings sicher: Die Anzahl der Schwarzen Löcher, die im Weltall herumschweben, lässt sich bestimmen.

Zweifelsfreier Nachweis ist endlich erbracht

Schon früher gab es einige Fälle, in denen Schwingungen in der Raumzeit registriert wurden. Nicht selten wurde dabei die Vermutung geäußert, dass sie von der Kollision eines Schwarzen Lochs mit einem Neutronenstern stammen könnten, doch die Daten konnten nie zweifelsfrei zugeordnet werden. Die neue Entdeckung zeigt jedoch gleich doppelt das eindeutige Signal in den Gravitationswellen, heißt es bei Sciencemag.

Wie du bestimmt weißt, beschäftigte sich der weltberühmte Physiker Stephen Hawking mit Schwarzen Löchern. Eine seiner populärsten Theorien konnte erst jetzt, Jahre nach seinem Tod, bestätigt werden. Ob sich ein Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße befindet, ist unter Forscher:innen noch umstritten.

Quelle: Sciencemag, Astrophysical Journal Letters

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