Gut drei Jahre ist es nun her, dass Astronaut:innen ein Loch in der Internationalen Raumstation ISS entdeckten. Die Schwachstelle schlug große Wellen und auch heute scheint noch nicht mit absoluter Sicherheit geklärt zu sein, wie es dazu kommen konnte. Russland scheint sich aber dennoch sicher und wirft einer Astronautin der USA vor, die Verantwortung zu tragen.
Russland diffamiert US-Astronautin
Konkret adressierte die russische Nachrichtenagentur TASS gleich mehrere US-amerikanische Medien. Mitunter wird dabei direkter Bezug auf Publikationen wie Ars Technica und The Daily Beast genommen. Abgearbeitet werden im Artikel der Agentur zwölf Kritikpunkte, die im Laufe der vergangenen paar Jahre gegen die russische Raumfahrt, speziell gegen Roskosmos, die Weltraumorganisation der Russischen Föderation (RF), vorgebracht wurden.
Besonders diffamierend äußert sich ein anonymer „hochrangiger Beamter in der russischen Raumfahrtindustrie“ gegenüber der US-Astronautin Serena Auñón-Chancellor. Die Thrombose der Wissenschaftlerin „könnte eine akute psychologische Krise ausgelöst haben“, zitiert der Journalist Mikhail Kotov die Quelle. Diese Krise habe ferner zu Versuchen führen können, „ihre Rückkehr auf den Planeten auf die eine oder andere Art zu beschleunigen“.
Mit anderen Worten: Nach Aussage der TASS und ihrer Quelle soll Dr. Auñón-Chancellor die ISS angebohrt haben, um – hier gibt es Spekulationsspielraum – die Besatzung zur Evakuierung zu zwingen. Es werden an dieser Stelle äußerst schwere Anschuldigungen in den Raum gestellt. Nach ihrer späteren Rückkehr zur Erde wurde die Erkrankung Auñón-Chancellors übrigens erfolgreich behandelt.
Weitere Vorwürfe gegen die USA
Auch habe aus einem Roskosmos unbekannten Grund die Videokamera an der Verbindungsstelle zwischen dem russischen und dem amerikanischen Segment zum Zeitpunkt der Bohrung nicht ordnungsgemäß funktioniert.
„Drittens weigerten sich die Amerikaner im Gegensatz zu den russischen Kosmonauten, sich einem Lügendetektor zu unterziehen“, schreibt die Nachrichtenagentur. „Viertens hatte die RF keine Gelegenheit, die Werkzeuge und Bohrer auf der ISS auf das Vorhandensein von Metallspänen aus der Hülle des Innenraums unseres Raumschiffs zu untersuchen.“
Schon 2018 und 2019 berichteten wir über die Schwachstelle an Bord der Raumstation. Damals stand mitunter die Behauptung im Raum, Russland kenne Details über das ISS-Loch, würde diese aber verschweigen.
Quelle: TASS