In den vergangenen paar Wochen und Tagen ist auf dem Mars einiges geschehen. Der Mars-Rover Perseverance und sein fliegender Begleiter Ingenuity durchstreifen den Jezero-Krater und haben dort schon vielversprechende Informationen gesammelt. Auch eine erste Probe hat die Bodendrohne mittlerweile aufgenommen. Von ihr erwarten sich die Wissenschaftler:innen der NASA viel.
Mars-Rover: NASA erwartet „unglaubliche Entdeckungen“
Mit sich trägt Perseverance ein ausgefeiltes System, das dem Anbohren von Steinen beziehungsweise Felsen sowie dem Sammeln von Proben dient. Das sogenannte Sampling and Catching System des Mars-Rovers besteht aus mehr als 3.000 Teilen. Damit stellt der Mechanismus aber nur eines von vielen ehrgeizigen Zielen dar, die sich die US-Raumfahrtbehörde NASA im Laufe der vergangenen paar Jahre gesetzt hat.
„Für die gesamte NASA-Wissenschaft ist dies wirklich ein historischer Moment“, erklärt der NASA-Administrator Thomas Zurbuchen. Im Rahmen des Mars Sample Return Program soll die Probe letztlich zur Erde gebracht werden. „Durch den Einsatz der modernsten wissenschaftlichen Instrumente auf der Erde erwarten wir unglaubliche Entdeckungen in einer Vielzahl von Wissenschaftsbereichen, einschließlich der Erforschung der Frage, ob auf dem Mars einst Leben existierte.“
Perseverance-Team ist „begeistert und stolz“
Der Erhalt der ersten Probe durch den Mars-Rover stelle einen großen Meilenstein dar, sagt der Caltech-Wissenschaftler Ken Farley. „Wenn wir diese Proben auf die Erde zurückbringen, werden sie uns viel über einige der frühesten Kapitel in der Entwicklung des Mars verraten.“ Die Gesamte Geschichte des Ortes könnten die Forscher:innen daraus aber nicht ablesen. Es gebe noch „viel vom Jezero-Krater zu erforschen, und wir werden unsere Reise in den kommenden Monaten und Jahren fortsetzen“, so Farley.
Das Perseverance-Team sei „begeistert und stolz darauf, dass das System auf dem Mars so gut funktioniert und den ersten Schritt zur Rückführung von Proben zur Erde macht“, ergänzt Larry D. James, Interimsdirektor am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. „Wir sind uns auch bewusst, dass ein weltweites Team aus NASA, Industriepartnern, Hochschulen und internationalen Raumfahrtagenturen zu diesem historischen Erfolg beigetragen hat und daran beteiligt ist.“
Mars 2020: NASA hofft auf Lebenszeichen
In den vergangenen Monaten haben der Mars-Rover Perseverance und der Ingenuity-Helikopter viele Kilometer zurückgelegt. Doch ist ihre Reise längst nicht am Ende. Jüngst erst hat das Team hinter der Mars 2020-Mission die Teilnahme des Mars-Helikopters Ingenuity sogar auf unbestimmte Zeit verlängert.
Ist Perseverance mit dem ersten Standort seiner Wissenschaftskampagne fertig, – dort sollen etwa acht der 43 Probenröhren befüllt werden – macht sich der Rover auf den Weg zur Deltaregion des Jezero-Kraters. Dort erhoffen sich Wissenschaftler:innen das, wofür die Mars 2020-Mission ursprünglich entsandt wurde: Hinweise auf einstiges mikroskopisches Leben.
Finden wollen sie diese in potentiellen Vorkommen an Tonmineralien, die sie in einem ausgetrockneten Flussbett des Deltas vermuten. Auf der Erde können solche Mineralien fossile Fußabdrücke solcher ursprünglichen Lebensformen enthalten.
Quelle: Mars Exploration Program