Vor allem im Kampf um die Bundestagswahl 2021 sind die Parteien erpicht darauf, ihre eigene Klimafreundlichkeit im Vordergrund zu platzieren. Nur die wenigsten schaffen es, diese Einstellung glaubwürdig zu präsentieren. Ähnliches spielt sich parallel dazu auch auf internationaler Ebene ab. Klimaziele werden angepriesen, aber nicht eingehalten. Der Climate Action Tracker (CAT) zeigt, dass sich tatsächlich nur eins von 35 Ländern an diese Ziele halten könnte.
Klimaziele: Erfolgsbilanz lässt zu wünschen übrig
Diverse unabhängige Wissenschaftler:innen und Organisationen aus aller Welt, darunter das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), warnen seit Jahren vor den fatalen Folgen des Klimawandels. Viele Staaten haben sich daher Klimaziele gesetzt. Sie sollen beim Reduzieren ihres CO2-Fußabdrucks als Orientierung, aber auch Weisung dienen.
Das neue Global Update-Briefing des CAT zeigt auf, dass sich trotz gesetzter Klimaziele nur wenige Länder auf dem richtigen Weg befinden. Dies ist der Fall, obwohl sich besagte Staaten im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu ebendiesen Zielen verpflichtet haben.
Deutschland ist „unzureichend“
„Selbst Länder mit strengen Zielvorgaben sind meist nicht auf dem richtigen Weg, um sie zu erreichen, während mehr Länder es versäumt haben, strengere Verpflichtungen für 2030 vorzulegen“, heißt es in dem Bericht der wissenschaftlichen Organisationen Climate Analytics und NewClimate Institute.
Gambia sei das einzige Land, das mit seinen Bestimmungen der 1,5-Grad-Kompatibilität entspreche. „Die EU, Deutschland und Norwegen in der neuen CAT-Gesamteinstufung als ‚unzureichend‘ eingestuft, während das Vereinigte Königreich mit ‚fast ausreichend‘ etwas besser bewertet wird“, so die Forscher:innen.
„Alarmstufe Rot für die Menschheit“
Das alles geschieht gerade mal einen Monat, nachdem der António Guterres, der Generalsekretär der UN den jüngsten IPCC-Bericht als „Alarmstufe Rot für die Menschheit“ deklarierte. Die Alarmglocken seien ohrenbetäubend, „und die Beweise sind unwiderlegbar“. Neben dem IPCC kritisierte ein Zusammenschluss aus über 200 Gesundheitsexperten das „anhaltende Versagen der führenden Politiker“ in der Klimakrise.
Quelle: Climate Action Tracker