Die Russland-Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft nehmen langsam aber sicher Fahrt auf. Doch weigert sich die Russische Föderation, allen voran Präsident Putin und andere hochrangige Regierungsvertreter, diese auf sich sitzen zu lassen. Während Putin schon vor einigen Wochen indirekt mit einem Atomschlag drohte, nahm Dimitri Rogosin, Chef der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos, die Internationale Raumstation (ISS) ins Visier.
ISS möglicherweise in Gefahr
Schon zu Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine hatte Rogosin klare Drohungen ausgesprochen. Wer die ISS bei einem „unkontrollierten Abstieg aus der Umlaufbahn“ retten würde, hatte er Ende Februar via Twitter gefragt. Nun konkretisierte Rogosin seine Warnungen.
Demnach könnten die Sanktionen gegen die Föderation den Betrieb der russischen Raumfahrzeuge, die die ISS bedienen, beeinträchtigen. Die Anspielung des Politikers scheint klar. So ist das russische Segment der ISS maßgeblich daran beteiligt, die Station auf Kurs zu halten.
„Das russische Segment sorgt dafür, dass die Umlaufbahn der Station korrigiert wird (durchschnittlich 11 Mal pro Jahr), auch um Weltraummüll zu vermeiden“, zitiert ScienceAlert. „Aber die Bevölkerungen anderer Länder, insbesondere derjenigen, die von den ‚Hunden des Krieges‘ geführt werden, sollten über den Preis der Sanktionen gegen Roscosmos nachdenken.“
„Rogozin bedroht eindeutig das ISS-Programm“
Parallel zu den sich wiederholenden Drohungen Rogosins, arbeitet die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA unter Hochdruck an einer Lösung. Ziel ist es, die notwendigen Kurskorrekturen im Notfall auch ohne Russlands Hilfe zu bewältigen. Besprochen wurden diese und andere Themen mitunter im Rahmen eines NASA Live-Events am 1. März. Auch von Beobachterinnen und Beobachtern der Vorgänge werden Rogosins Drohungen durchaus ernstgenommen.
„Die von der russischen Regierung kontrollierte RIA Novosti hat auf Telegram ein von Roscosmos gemachtes Video gepostet, in dem Kosmonauten sich von Mark Vande Hei auf der ISS verabschieden, abfliegen und dann das russische Segment vom Rest der ISS abkoppeln. Rogozin bedroht eindeutig das ISS-Programm.“
NASA Watch (via Twitter)
Quelle: ScienceAlert; NASA; Twitter/NASA Watch
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.