Immer wieder entdecken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein neues Schwarzes Loch im Universum, das sie vor neue Herausforderungen stellt. Ein Exemplar macht eigentlich genau das, was man von ihm erwartet – allerdings mit einer jahrelangen Verzögerung. Und genau das ist ein großes Mysterium.
Schwarzes Loch: Neuartiges Phänomen aufgetan
Die Phänomene können eine enorme Anziehungskraft erzeugen. So konnten Forschende auch schon mal beobachten, wie ein Schwarzes Loch einen Stern zerstört. Und selbst das Licht wird von ihnen verschlungen. Schwarze Löcher sind also tödliche Vorkommnisse, die unter anderem durch ihre gewaltigen Gravitationskräfte Material zerstören, wodurch Licht-, Radio- und andere messbare Wellen entstehen. Ein solches Ereignis wird auch Tidal Disruption Event (TDE) genannt.
2018 registrierte man ein solches TDE etwa 665 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, als ein Schwarzes Loch einen Stern verschlang. So weit so gewöhnlich. Doch 2021 stellte man dann plötzlich fest, dass von demselben Schwarzen Loch erneut Signale ausgingen. Daraus schlussfolgerte man in einer neuen Studie, dass es sich um einen Ausfluss an zuvor verschlungenem Material handeln musste. So etwas geschieht für gewöhnlich nur Tage oder Wochen nach dem ursprünglichen Ereignis – aber nicht Jahre später.
Mächtige „Rülpser“ vom Schwarzen Loch
Innerhalb der Forschung sei das völlig unerwartet gewesen: „Es hat uns komplett überrascht – niemand hat so etwas jemals gesehen“, sagte die federführende Forscherin Yvette Cendes. „Es ist als ob das Schwarze Loch ganz abrupt angefangen hat, jede Menge Material eines Sterns aufzustoßen, das es vor Jahren gegessen hat.“
- Übrigens: Sie können nicht nur „rülpsen“. Vor Kurzem wurde auch ein „schlafendes“ Schwarzes Loch entdeckt, das die Forschenden ebenfalls aus der Fassung brachte. Und wie klingt ein Schwarzes Loch eigentlich? Das sagen wir dir ebenfalls.
Der Vorgang ist sehr kraftvoll: Die „Rülpser“ sollen mit halber Lichtgeschwindigkeit vonstattengehen, was fünfmal schneller ist als es für TDEs sonst üblich ist. Darüber hinaus habe man keine Erklärung dafür, warum die dazugehörigen Radiosignale mit solch einem Zeitverzug aufgetreten sind.
Man müsse nun genauer beobachten, ob das bei Schwarzen Löchern öfter vorkommt und ob man es nicht einfach versäumt hat, TDEs auch über einen viel längeren Zeitraum zu erforschen.
Quelle: „A Mildly Relativistic Outflow Launched Two Years after Disruption in Tidal Disruption Event AT2018hyz“ (The Astrophysical Journal, 2022)
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