In einem TV-Format des UR-amerikanischen Senders CBS äußerten sich zwei Biologen aus Stanford zur Zukunft der Menschheit. In dem preisgekörnten Format „60 Minutes“, begleitet durch den Moderator Scott Pelley, nehmen sie vor allem Bezug auf das aktuelle Massensterben im Tierreich. Doch die Auswirkungen auf uns sind dabei nicht wegzudenken und sollen laut ihnen schon in einigen Jahren direkt spürbar sein.
Menschheit ebenfalls durch Massensterben bedroht
Zum Einstieg erklärt der Biologe Tony Barnosky, der sich vor allem veränderten Ökosystemen beschäftigt, dass aktuell die Aussterberate von Tieren und Pflanzen um das einhundertfache schneller voranschreitet als jemals für die Erde üblich. Ihm zufolge erlebt die Menschheit gerade das größte Massensterben seit der Ausrottung der Dinosaurier.
Das wird auch auf unseren Lebensstil Auswirkungen haben, gibt der Wissenschaftskollege Paul Ehrlich zu bedenken. Selbst wenn die Menschheit in der Lage ist, das eigene Massensterben aufzuhalten, werden wir Opfer bringen müssen. Die technologische Gesellschaft könnte folglich enden und das schon „in ein paar Jahrzehnten“.
Um einige Jahrhunderte zurückkatapultiert
Es sollte uns keineswegs egal sein, dass Insekten, Säugetiere und Pflanzenarten dem Untergang geweiht sind. Denn am Ende wirken sie wie ein unsichtbares Uhrwerk zusammen und ermöglichen der Menschheit einen entsprechenden Lebensstil an der Spitze der Nahrungskette.
Bricht ein Teil dieses Netzwerks weg, ist das Ökosystem gestört. Auch unsere Landwirtschaft, die Grundlage unserer Lebensmittelversorgung darstellt, könnte die katastrophalen Auswirkungen zu spüren bekommen.
Die Folge sind weltweite Hungersnöte, die auch einen politischen und sozialen Dominoeffekt bedeuten könnten. Erlebt die Menschheit ebenfalls das Massensterben, können wir unsere globale Wirtschaft gegebenenfalls nicht mehr aufrecht erhalten.
Auch die Versorgung unserer technischen Güter durch Strom wäre durch das Aufbrauchen der fossilen Brennstoffe nur noch für begrenzte Zeit möglich. Und ohne Strom, globale Landwirtschaft und den Güterverkehr befänden wir uns schnell wieder um einige Jahrhunderte zurückkatapultiert.
Forscher fordern: Wir müssen uns ändern
„Ich würde meinen, es ist zu viel gesagt, dass wir den Planeten töten, weil es dem Planeten gut gehen wird“, fügt Barnosky hinzu, „Was wir tun, ist, dass wir unsere Lebensweise töten.“ Daher verlangen Ehrlich und Barnosky, dass die Menschheit sich dringend anpassen müsse. Man müsse weg vom Massenkonsum und dem „Wachstumszwang“, fasst Ehrlich zusammen, denn „die Menschheit sitzt sehr eifrig auf einem Ast, den wir absägen“.
Für Ehrlich sind diese Forderungen obendrein nicht neu. Der inzwischen knapp neunzigjährige Wissenschaftler fasste ähnliche Überlegungen bereits in seinem Buch „Die Bevölkerungsbombe“ zusammen. Dieses erschien erstmalig im Jahr 1968.
Damit schließt er indirekt dem Physiker Brian Cox an. Er findet für das womögliche Ende der Menschheit jedoch viel direktere Worte: Wir würden den Untergang selbst herbeiführen, „weil wir Idioten sind“.
Quelle: Futuirm, eigene Recherche
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