Personen mit einem höheren Maß an kognitiven Fähigkeiten weisen Unterschiede zu denen mit niedrigerem IQ (Intelligenzquotient) in verschiedenen Aspekten auf. Im Durchschnitt verdienen sie mehr, haben eine schnellere Reaktionsgeschwindigkeit und leben sogar länger. Dennoch sind sie auch anfälliger für optische Täuschungen (Jensen, 1998). Bei der Suche nach einem schnellen Online-IQ-Test stößt man auf zahlreiche unseriöse Psychotests, aber der Cognitive Reflection Test (CRT) gehört nicht dazu.
Schneller IQ-Test: Der CRT
Der Cognitive Reflection Test wurde entwickelt, um die kognitive Reflexionsfähigkeit einer Person zu messen. Er wurde erstmals im Jahr 2005 von Shane Frederick eingeführt und hat seitdem große Aufmerksamkeit erlangt. Der Test besteht aus kurzen, scheinbar einfachen Fragen, die jedoch eine tiefergehende analytische Denkweise erfordern, um sie korrekt zu beantworten.
Dieser kleine Trick führt dazu, dass es vergleichbar wenigen Menschen gelingt, alle drei Fragen des schnellen IQ-Tests richtig zu beantworten. Über einen Zeitraum von 26 Monaten wurde der CRT im Rahmen von 35 separaten Studien an insgesamt 3.428 Proband*innen durchgeführt. Lediglich 17 Prozent der Student*innen an weltweiten Top-Universitäten wie Harvard und Yale erlangten die volle Punktzahl.
Der CRT zielt darauf ab, impulsives Denken von reflektierendem Denken zu unterscheiden und hat gezeigt, dass Menschen mit höherer Reflexionsfähigkeit tendenziell bessere Entscheidungen treffen und weniger anfällig für kognitive Verzerrungen sind. Der CRT ist mittlerweile ein etabliertes Instrument in der kognitiven Psychologie und wird zur Untersuchung verschiedener kognitiver Prozesse eingesetzt.
3 Fragen des Cognitive Reflection Tests
Basierend auf ebendiesen Ergebnissen stellte Frederick seinen Test 2005 vor. Er soll die Fähigkeit einer Person testen, ihren ersten Instinkt zu verwerfen und stattdessen rational zu denken. Folgende Fragen umfasst der Cognitive Reflection Test:
Wie viel kostet der Ball?
Wie lange brauchen dann 100 Maschinen, um 100 Vorrichtungen herzustellen?
Wie lange braucht es dann für die Hälfte des Sees?
Diese Antworten wären richtig gewesen
Willst du noch nicht wissen, welche Antworten richtig gewesen sind, liest du an dieser Stelle am besten nicht weiter. Für alle anderen gibt es hier die Lösungen des Schnell-IQ-Tests online.
- Das Schläger-Ball-Problem birgt bereits die erste Falle. So beantworten viele die Frage mit „zehn Cent“, während der Ball doch eigentlich fünf Cent kosten würde. Hätte der Ball zehn Cent gekostet, wäre der Schläger mit einem US-Dollar lediglich 90 Cent teurer als der Ball.
- Im Fall der Maschinen zeigt sich ein ähnliches Phänomen. Denn nur, weil es mehr Maschinen werden, ändert sich nichts an der Arbeitszeit, die jede von ihnen für die Produktion eines Widgets benötigt. Die richtige Antwort wäre also „fünf Minuten„.
- Die Seerosen wiederum benötigen genau 47 Tage, um die Hälfte des Sees zu bedecken. Anschließend würde sich die Größe des Geflechts wieder verdoppeln, sodass es den gesamten See bedeckt.
Kein IQ im herkömmlichen Sinne
Mit Hilfe des Cognitive Reflection Tests lässt sich kein konkreter Intelligenzquotient ermitteln. Nichts destotrotz kann man aus den Antworten, die eine Person gibt, bereits eine Tendenz zu ihren kognitiven Fähigkeiten feststellen. Wie Frederick herausfand, sind Menschen, die die Fragen falsch beantworten, im Schnitt signifikant weniger geduldig als jene, die sich die Zeit für die korrekte Antwort nehmen.
Konkret nutzte Frederick den CRT also dazu, Menschen in zwei Gruppen zu unterteilen:
- intuitive Entscheider*innen
- analytische Entscheider*innen
Eine genauere Interpretation deiner Ergebnisse findest du in seinem 2005 veröffentlichten Bericht.
Wie hoch ist der IQ bei einem durchschnittlichen Menschen?
Hast du einen herkömmlichen anstelle eines schnellen IQ-Tests absolviert, fragst du dich sicherlich, welcher Wert nun eigentlich als „normal“ gilt. Laut der in Deutschland üblichen Skala beginnt Hochbegabung ab einem IQ von 130. Der durchschnittliche Intelligenzquotient, den rund zwei Drittel der Bevölkerung erreichen, liegt dagegen bei 85 bis 115.
Wissenschaftler haben sich übrigens darauf geeinigt, dass jemand hochbegabt ist, sobald sein IQ-Test einen besseres Ergebnis erzielt, als 98 Prozent der Bevölkerung bei diesem Test erreichen würden. In Deutschland ist dies bei einem IQ ab 130 der Fall.
Falls du dich nun ärgerst, dass du nicht alle der oben genannten Fragen beantworten konntest: Es gibt einen Grund, warum wir bei IQ-Tests immer schlechter abschneiden. Auch Maschinen werden übrigens immer schlauer. Schau dir an wie Alexa, Siri und Co. im IQ-Wettbewerb abschneiden.
Quellen: „Cognitive Reflection and Decision Making“ (Shane Frederick, 2005); „The g Factor: The Scienceof Mental Ability“ (Arthur R. Jensen, 1998); Mensa in Deutschland e.V.; eigene Recherche
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