Am kommenden Montag, dem 29. Mai 2023, kommen Diplomaten aus 175 Nationen in Paris zusammen, um über die Umwelt zu diskutieren. Als wäre es ein schlechtes Omen, soll das Wetter dann auch besonders schlecht ausfallen. Und nein, damit sind nicht etwa Regen und Sturmböen gemeint – sondern tatsächlich Plastik.
Wetter: Erste Vorhersage zur Plastikbelastung
Wie ScienceAlert auf Basis der französischen Nachrichtenagentur AFP berichtet, gibt es erstmals eine entsprechende Prognose zum Wetter. Bei dieser schaut man darauf, wie viel winzige Plastikteile vom Himmel herabfallen werden. Und es sieht nicht gut aus: Insgesamt sollen zwischen 40 und 48 Kilo Plastik ab Montag alle 24 Stunden auf Paris fallen.
Das tatsächliche Wetter kann das Ergebnis aber noch beeinflussen. Bei starkem Regen könnte sich der Plastikanteil darin bis um das Zehnfache erhöhen. Ist das Material einmal am Boden, ist es aber damit noch längst nicht ungefährlich. An einem windigen Tag können die Partikel aufgewirbelt und anschließend sogar eingeatmet werden.
Auch gut zu wissen: Nicht nur Plastik scheint allgegenwärtig zu sein. Wegen anderer Stoffe kann zum Beispiel das Trinken von Regenwasser gefährlich sein.
10 Tonnen Plastikregen in einem Jahr
Plastikpartikel können in der Umwelt heruntergebrochen werden und so ihren Weg an Orte finden, wo sie nichts zu suchen haben. So konnte man sie schon im Eis in der Nähe des Nordpols und in Tiefseefischen nachweisen – sogar im Menschen fand man Mikroplastik. Und wenn das Plastik in die Luft gelangen kann, überrascht es nicht, dass es wieder herabregnen kann. So sollen in einem Jahr etwa zehn Tonnen allein über Paris runterfallen. Und in verschiedenen anderen Städten auf der Welt soll es ähnlich ablaufen.
Forscherinnen und Forscher sind insbesondere wegen besonders kleiner Plastikteile besorgt, die zwischen zehn Nano- und ein Mikrometer groß sind. Diese könnten nämlich in der Lage sein, die Membranen im menschlichen Körper zu durchdringen und so Schaden anzurichten. Tierversuche legen zum Beispiel ein erhöhtes Risiko zu Krebs, Fortpflanzungsproblemen und Genmutationen durch die Chemikalien im Material nahe. Forschungsergebnisse zu Menschen sind aber leider noch rar gesät.
Mögliche Maßnahmen zur Eindämmung des Problems
Ob die nahenden politischen Diskussionen die Kehrtwende bringen, bleibt abzuwarten. Dem Bericht nach sind keine allzu großen Durchbrüche zu erwarten, obwohl das plastikreiche Wetter die Dringlichkeit unterstreicht. Man wolle aber unter anderem über eine globale Verbannung von Plastikprodukten mit nur einer einzigen Nutzungsweise diskutieren.
Zudem steht eine Idee auf der Agenda, wonach „Beschmutzer“ zur Kasse gebeten werden sollen, und auch eine Steuer auf die Herstellung von gänzlich neuem Plastik ist angedacht. Forscherinnen und Forscher sowie Umweltschutzgruppen fordern indes eine harte Obergrenze bei der Plastikproduktion.
Quelle: AFP (via ScienceAlert)
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