In der Archäologie befasst man sich mit den Spuren der Menschheit über Jahrtausende hinweg. So finden sich auf unserem Planeten etliche Spuren früherer Gesellschaften. Ein neuer Fund verweist auf jene Population, die während der Eiszeit auf dem Planeten wandelte.
Archäologie: Forscher legen Eiszeit-Höhle frei
Im Kreis Konstanz befindet sich die Drexlerhöhle, die jedoch noch nicht ansatzweise in Gänze freigelegt und erforscht werden konnte. Für die Archäologie ist sie deshalb so spannend, weil sie Analysen zufolge von mehreren Jäger-und-Sammler-Gruppen während einer Eiszeit vor 16.000 Jahren genutzt wurde. Seit Juni 2023 finden im Brudertal nun neue, archäologische Feldarbeiten statt. Dadurch gelang es einen weiteren Höhleneingang freizulegen. Dieser führt zu einem nahezu unerforschten Hohlenfundplatz.
Entdeckt hat man diesen Höhlenteil bereits 1978 bei Sprengarbeiten, die in Zusammenhang mit der Verlegung eines Abwasserkanals durchgeführt wurden. Dadurch entstand ein ein Meter großes Loch in der Decke, durch welches man den darunterliegenden Raum erkennen konnte. Ausmessungen ergaben, dass dieser drei mal vier Meter groß sein muss. Doch das sogenannte Drexlerloch wurde in den 70er Jahren nur für einen Moment betrachtet und datiert. Danach schloss man es wieder und verlegte besagten Kanal. Die Archäologie der Zukunft sollte sich damit beschäftigen.
Etliche Tierknochen und gefährliche Artefakte
Heute ist besagte Zukunft, wie die Heransgehensweise an die Ausgrabung unterstreicht. Vor Freilegung des Höhleneingangs führte man „nicht-invasive, geophysikalische Voruntersuchungen“ durch, heißt es beim Landesamt für Denkmalpflege in Baden-Württemberg zum Archäologie-Fund. Dadurch gelang es 20 Meter „durch den Stein“ zu blicken, bevor man im Juni die Ausgrabungsarbeiten aufnahm.
Aus der dicke Sediment-Schicht, die den Höhleneingang derartig lange verbarg, schließen die Forschenden, dass die Höhle lediglich während der Eiszeit begehbar war. Durch den Eingang, der nun klar zu erkennen ist, ist also seit 16.000 Jahren niemand mehr gegangen. „Ein solcher Fund ist in der Altsteinzeitforschung äußerst selten und bietet die Möglichkeit, wichtige Fragen zum Verhalten späteiszeitlicher Jäger und Sammler mit modernen Methoden und nur minimalen Bodeneingriffen zu beantworten“, heißt es daher von Dr. Yvonne Tafelmaier. Sie arbeitet und forscht an der Universität Thübingen im Bereich Ältere Urgeschichte und Quartärökologie.
Im Innern barg man bereits etliche Tierknochen sowie überreste menschengemachter Waffen. Dieser Archäologie-Fund bestätigt noch einmal die Jäger-Sammler-Hypothese. Für dieses Jahr stellt man sich mit der Entdeckung zufrieden. Doch 2024 will man die Arbeiten an der Drexlerhöhle fortsetzen, um ihr ganzes archäologisches Potential zu erschöpfen.
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege in Baden-Württemberg
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