Wer sich zur Ruhe legt, wird nicht immer einfach die Augen schließen und dann plötzlich wieder am nächsten Morgen aufwachen. Unser Gehirn spielt uns oft genug einen Streich und versorgt uns mit Träumen, während wir schlummern. Nicht selten leiden Menschen jedoch unter Albträumen, die für furchteinflößende Nächte sorgen. Dabei kommen bestimmte Motive immer wieder vor.
Albträume: Tor zu unterbewussten Emotionen
Ganz gleich ob Träume oder Albträume – in der Regel sind die Ereignisse, die sich vor unseren geistigen Augen abspielen, sehr individuell und persönlich. Schließlich speisen sie sich aus unserem jeweiligen Erfahrungsschatz. Trotzdem gibt es übergreifende und wiederkehrende Themen, Muster und Motive, die alle kennen.
Diese Muster können ein Indikator dafür sein, was das Gehirn in diesen Momenten ausdrücken will, so der deutsche Schlafwissenschaftler Michael Schredl laut Insider. Ein Verständnis für diese Muster zu entwickeln, könnte der Anfang zur Identifikation unbewusster Emotionen sein, die einen selbst beschäftigen.
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Albträume: Das sind die Top 3 der inhaltlichen Motive und Themen
Schon 2018 haben Schredl und andere eine Studie zu Albträumen durchgeführt. Dazu analysierten sie die Erzählungen von mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und kategorisierten sie in allgemeine Themenbereiche. Daraus ergaben sich die folgenden drei am häufigsten vorkommenden Inhalte:
3. Unfälle
In diese Kategorie fällt der Albtraum-Klassiker des Fallens, aber auch Autounfälle, Ertrinken und mehr. In 15 Prozent aller Berichte kamen solche Ereignisse vor. Männer erzählten dabei deutlich öfter vom Fallen in Träumen als Frauen.
Solche Albträume könnten sehr offensichtlich auf eine Angst vor Höhen, dem Ozean oder vorm Fahren hinweisen. Schredl zufolge könnte dahinter aber auch ein Gefühl des Kontrollverlustes und der Hilflosigkeit sowie eine Furcht vor dem Tod stecken. Unser Gehirn will offenbar Gefühle zur Sterblichkeit, der eigenen Gesundheit und Befähigungen zum Ausdruck bringen.
2. Körperliche Aggression
Hier geht es darum, dass die jeweilige Person entweder angegriffen wird, aktiv an einem Kampf teilnimmt oder anderen Leuten bei einem solchen zuschaut. Diese Art von Albtraum könnte soziale Ängste reflektieren, eine Furcht vor Gewalt oder Sorgen darüber, verletzlich gegenüber der Kritik anderer zu sein.
1. Versagen
Mit 18 Prozent der Nennungen kommt Versagen am häufigsten vor. Diese Kategorie umfasst einen breiten Umfang an Situationen: Das Verfehlen eines Ziels, zu spät oder verloren sein, die Unfähigkeit zu sprechen, verlieren, etwas vergessen, Durchfallen bei einer Prüfung oder das Begehen von Fehlern.
Weil es eine solch große Kategorie ist, können viele Interpretationen existieren. Zum Beispiel könnten Albträume zu Prüfungen darauf hindeuten, dass man sich unsicher in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten fühlt oder darüber, was andere Personen über die eigenen Leistungen denken.
Quellen: „Nightmare Themes: An Online Study of Most Recent Nightmares and Childhood Nightmares“ (Journal of Clinical Sleep Medicine 2018), Insider
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