Oft streben wir im Leben nach mehr Wohlbefinden. Doch es sind nicht immer die großen Veränderungen, die ebenso großes bewirken. Manchmal können es auch kleine Tipps und Tricks sein, die unseren Alltag versüßen und unsere Stimmung regelmäßig anheben.

Wohlbefinden steigern durch Geheimnisse

Eine neue Studie trägt nun eine überraschende Erkenntnis zur Steigerung des Wohlbefindens bei. Laut den Forschenden um Michael L. Slepian von der Columbia Business School soll die Geheimhaltung gewisser Aspekte unseres Lebens von Vorteil für uns sein. Dabei haben sie einen noch die dagewesenen Ansatz verfolgt.

In der Forschung hat man sich bisher nur die Auswirkungen auf die Psyche und damit auf das Wohlbefinden angeschaut, die mit einem negativen Aspekt der Geheimhaltung zusammenhingen. So fühlen wir uns schlechter, wenn wir Geheimnisse haben, die uns belasten wie etwa Affären, der Verlust des Jobs oder ein verlorenes Kind während der Schwangerschaft.

Slepian und Kolleg*innen haben nun jedoch untersucht, was passiert, wenn man Dinge geheim hält, die einen mit Freude erfüllen, wie etwa eine Schwangerschaft, eine Jobzusage oder ein vielversprechender Flirt. Dabei bezogen sie sich auf das Szenario, dass man diese Aspekte nur für einen bestimmten Zeitraum geheim hält, etwa bis zum nächsten Treffen mit den Freund*innen oder dem Partner / der Partnerin.

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Spürbarer Effekt im Gedankenexperiment

Für die Studie führen die Forschenden eine verschiedene Gedankenexperimente mit insgesamt 2.500 Personen durch, fasst das Fachmagazin der American Psychological Association in einem Begleitartikel zusammen. Der Vergleich zeigte dabei, dass jene, die ihre guten Nachrichten vorerst geheim hielten ein höheres Wohlbefinden vorzuweisen hatten, als jene, die ihre Errungenschaften unmittelbar mit Freunden, Familie oder auf Social Media teilten.

Daraus schließen die Forschenden, dass die Geheimhaltung positiver Eindrücke einen „energiegeladen und lebendig“ fühlen lassen kann. Dabei spielt allerdings auch der Grund für die Geheimhaltung eine Rolle. Ein weiteres Gedankenexperiment offenbarte folgendes:

• Gruppe A sollte sich vorstellen positive Nachrichten nicht teilen zu können, weil der Partner oder die Partnerin nicht erreichbar war.
• Gruppe B hingegen wollte die positiven Nachrichten vorerst zurückhalten, um den Partner oder die Partnerin gezielt zu überraschen.

Bei Gruppe B konnte im Gedankenexperiment ein höheres Wohlbefinden nachgewiesen werden. „Wenn wir das Gefühl haben, dass unser Handeln aus unseren eigenen Wünschen und nicht aus äußerem Druck resultiert, fühlen wir uns auch bereit, alles anzunehmen, was vor uns liegt.“, schlussfolgert Slepian aus diesen Ergebnissen.

Für dich bedeutet das: Steht die nächste Beförderung an, hast du ein schönes Geschenk erhalten oder freust dich über den Kauf des perfekten Hauses – hebe dir dieses Gefühl eine zeitlang auf, ehe du es deinen Liebsten erzählst. Das steigert dein Wohlbefinden und sorgt für mehr Vorfreude auf die anstehende Enthüllung.

Quelle: American Psychological Association, „The Bright Side of Secrecy: The Energizing Effect of Positive Secrets“ (November 2023, American Psychological Association)

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