Am 8. April, also während der totalen Sonnenfinsternis 2024 über Nordamerika, will die NASA gleich drei wissenschaftliche Höhenforschungsraketen in den Mondschatten schießen. Ziel ist es, das Phänomen näher zu erforschen.
Sonnenfinsternis 2024: Das plant die NASA
Hintergrund des angekündigten NASA-Projektes, das die Bezeichnung Atmospheric Perturbations Around The Eclipse Path (Atmosphärische Störungen rund um den Pfad der Sonnenfinsternis, APEP) trägt, ist die Untersuchung wie sich der Abfall des Sonnenlichts und der Temperatur auf die obere Atmosphäre der Erde auswirkt.
Die Raketen der NASA werden dabei aber nicht in die Totalität ausgesendet. Stattdessen werden sie von der Wallops Flight Facility in Wallops Island, Virginia, starten, wo 81 Prozent der Sonne durch den Mond verdeckt werden. Ziel ist es, während der Sonnenfinsternis nach Störungen, also Veränderungen in der Erdatmosphäre, zu suchen. Dazu sollen vier kleine wissenschaftliche Instrumente Veränderungen der elektrischen und magnetischen Felder, der Dichte und der Temperatur messen.
Die Raketen werden in die Ionosphäre eindringen, wo die Luft elektrisch wird. Hier schwanken Temperatur und Dichte der Ionen und Elektronen bei Sonnenauf- und -untergang. Es wird erwartet, dass die schnelle Sonnenfinsternis Wellen durch die Ionosphäre schlagen wird.
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Keine neue NASA-Taktik
„Die Ionosphäre ist ein elektrifizierter Bereich, der Funksignale reflektiert und bricht und sich auch auf die Satellitenkommunikation auswirkt, wenn die Signale durchlaufen“, erklärt Aroh Barjatya laut Forbes. Er ist Professor für technische Physik an der Embry-Riddle Aeronautical University in Florida, wo er das Space and Atmospheric Instrumentation Lab leitet.
„Das Verständnis der Ionosphäre und die Entwicklung von Modellen, die uns helfen, Störungen vorherzusagen, sind entscheidend dafür, dass unsere zunehmend von Kommunikation abhängige Welt reibungslos funktioniert“, so Barjatya weiter.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass während einer Sonnenfinsternis von verschiedenen Orten aus gleichzeitig Messungen in einer ganz besonderen Schicht der Erdatmosphäre durchgeführt werden. Am 14. Oktober wurden bereits die gleichen drei Raketen während einer partiellen Sonnenfinsternis in den Mondschatten gestartet. Sie starteten von der White Sands Missile Range in New Mexico, wo eine 90-prozentige partielle Sonnenfinsternis stattfand.
Übrigens: Der Name APEP ist nach der Schlangengottheit aus der altägyptischen Mythologie benannt, der Nemesis der Sonnengottheit Ra, so die Weltraumbehörde.
Quellen: NASA, Forbes
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