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Archäologischer Fund in Australien: Diese Entdeckung könnte die Geschichte neu schreiben

Nicht nur in Europa oder dem Nahen Osten lassen sich immer wieder Entdeckungen machen, auch in Australien arbeitet die Archäologie emsig an neuen Funden.

Mehrere Keramikgegenstände im Sand.
© Daniele Depascale - stock.adobe.com

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Durch einen archäologischen Fund in Australien könnte vieles in Frage gestellt werden, was bislang in der Wissenschaft als eindeutig galt. Die Entdeckung wirft ein deutliches Licht auf die Frühgeschichte der Aborigines.

Archäologischer Fund: Das entdeckte man in Australien

Bislang war selbst der Wissenschaft klar, dass wichtige handwerkliche Erzeugnisse und Werkzeuge erst mit den Europäern nach Australien kamen. Bei Ankunft der Engländer auf dem Kontinent fanden diese dort die verschiedenen indigenen Aborigines-Völker vor. Lange hielt man diese Völker für geringer entwickelt als die ankommenden Europäer*innen. Ein aktueller archäologischer Fund setzt dieser Annahme ein deutliches Argument entgegen.

Eigentlich dachte man, dass selbst Keramik erst mit den Engländern nach Australien kam. Doch nun fanden Wissenschaftler*innen auf Lizard Island, vor der Küste von Queensland, uralte Beweise für die Arbeit mit Keramik. Offenbar konnten die Forscher*innen das Alter des archäologischen Fundes schnell bestimmen, das bei etwa zweitausend Jahren liegt, wie die James Cook Universität Australiens erklärt.

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Das hat der Fund zu bedeuten

Genauer entdeckten die Forschenden mehrere Keramikgefäße, die aus nur geringer Tiefe ausgegraben werden konnten, wie sie in ihrer Studie angeben. Entgegen der bisherigen Annahmen der Forschung sei der archäologische Fund, wie Sean Ulm, der Ausgrabungsleiter, erklärt, ein Beleg für die reiche Geschichte der Aborigines. Demnach sei auf der Insel in großem Stil Keramik produziert worden, was zu der Gegend passe. Für Neu Guinea, das ein Stück von Australien entfernt liegt, ist nämlich schon länger Arbeit mit Keramik bekannt.

Doch das ist noch nicht alles. Laut Sean Ulm könne man angesichts des archäologischen Fundes annehmen, dass die Aborigines an einem weit ausgedehnten Handelssystem beteiligt waren. Ein anderer beteiligter Wissenschaftler, Ian McNiven, erklärte laut der James Cook Universität, dass die Entdeckung „ein neues Kapitel“ in der Geschichte Australiens aufschlage. Es sei nun möglich, mit handfesten Beweisen den kolonialistischen Stereotypen über die Aborigines entgegenzutreten.

Quellen: James Cook University, „Early Aboriginal pottery production and offshore island occupation on Jiigurru (Lizard Island group), Great Barrier Reef, Australia“ (Quarternary Science Reviews, 2024).

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