Fast 700 Kilometer unter der Oberfläche der Erde haben Forschende eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Dort soll sich ein gigantischer Wasserreservoir befinden. Diese faszinierende Enthüllung könnte unser herkömmliches Verständnis vom Wasserkreislauf auf unserem Planeten nachhaltig verändern.
Gigantischer Wasserreservoir unter der Erde entdeckt
„Der Wasserkreislauf umfasst mehr als nur das Wasser, das zwischen Atmosphäre, Ozeanen und Oberflächengewässern zirkuliert. Er reicht tief ins Erdinnere, wenn die ozeanische Kruste unter angrenzenden Krustenplatten abtaucht oder gleitet und in den Erdmantel absinkt und dabei Wasser mit sich nimmt, “ erklären die fünf Wissenschaftler aus den USA in einer Studie.
Dabei haben sie entdeckt, dass die sogenannte Mantelübergangszone, die 410 bis 660 Kilometer unter der Erdoberfläche liegt, als großes Wasserreservoir fungiert. Doch dies darf man sich den Forschenden zufolge nicht als Ozean vorstellen, wie wir diese auf der Oberfläche der Erde kennen. Denn das Wasser soll nicht in flüssiger Form im Erdinneren zu finden sein.
Stattdessen soll dieses im Gestein tief im Erdmantel gebunden sein. Trotzdem ist den Forschern mit dieser Entdeckung eine wahre Sensation gelungen. Denn die Wassermenge ist so enorm, dass es sich um das größte bekannte Wasserreservoir unseres Planeten handeln könnte. Die Region erstreckt sich über den größten Teil des Landesinneren der Vereinigten Staaten Amerikas.
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Entdeckung bestätigt Theorien
Wissenschaftler*innen spekulieren schon lange, dass Wasser in den Gesteinsschichten des Erdmantels eingeschlossen ist. Doch die Autoren der Studie sind die ersten, die dies direkt nachweisen konnten. Dafür nutzen sie seismische Wellen von Erdbeben, um die Struktur der tiefen Kruste und des Erdmantels zu untersuchen.
„Ich denke, wir sehen endlich Beweise für einen Wasserkreislauf, der die gesamte Erde abdeckt, was helfen könnte, die riesigen Mengen an flüssigem Wasser auf der Oberfläche unseres bewohnbaren Planeten zu erklären. Wissenschaftler suchen seit Jahrzehnten nach diesem fehlenden Tiefenwasser“, sagt Steven D. Jacobsen, ein Co-Autor der Studie, wie das Brookhaven National Laboratory berichtet.
Dies könnte auch zu neuen Erkenntnissen und Erklärungen für Naturereignisse über der Erde führen. Denn „geologische Prozesse auf der Erdoberfläche, wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche, sind ein Ausdruck dessen, was sich im Inneren der Erde abspielt, außerhalb unserer Sicht.“
Quelle: „Dehydration melting at the top of the lower mantle“ (Science, 2014), Brookhaven National Laboratory
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