Ein weit von der Erde entfernter Exoplanet verursachte vor einigen Jahren große Diskussionen in der Wissenschaft. Der Grund: Der Himmelskörper ist offenbar viel zu groß für seine Masse. Doch das Rätsel wurde wohl nun gelöst.
Exoplanet: Um diese seltsame Welt geht es
Immer wieder suchen große, hoch entwickelte Teleskope den Himmel ab, um neue Sterne und Planeten zu entdecken. Dabei werden sie auch nicht selten fündig, doch die Entdeckungen werfen häufig mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. So auch, als der Exoplanet WASP-107b vor sieben Jahren entdeckt wurde. Dieser Himmelskörper gab sofort Rätsel auf, da er zwar riesengroß ist, aber offenbar eine viel zu geringe Masse für diese Dimensionen aufweist.
Über mögliche Gründe dafür wurde viel spekuliert, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kommen. Der Exoplanet ist seither zentrales Objekt vieler Forschungsprojekte, immer wieder wurden auch neuere Teleskope auf den Himmelskörper ausgerichtet. Erst vor kurzem gingen zwei separate Forschungsteams erneut die Frage an, wie ein Planet dieser Art entstehen konnte. Dazu wurde das revolutionäre James Webb Space Telescope (JWST) genutzt, wie Business Insider schreibt.
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Das konnten Forscher*innen entdecken
Durch die Forschungsprojekte konnten nun Erkenntnisse gewonnen werden, die möglicherweise dazu in der Lage sind, die Entstehung des Exoplaneten zu erklären. Dabei stieß man auf große Schwierigkeiten, so erklärte auch einer der Leiter der Forschungsteams, Luis Welbanks: „WASP 107b ist ein Außenseiter unter den Außenseitern“. Doch konnten beide Teams unabhängig voneinander zu sehr ähnlichen Ergebnissen gelangen, was vermuten lässt, dass sie tatsächlich auf die Lösung für das Rätsel des Planeten gestoßen sind.
So schien es nach den aktuellen Nachforschungen, dass das Zentrum des Himmelskörpers erstens viel heißer und zweitens viel massereicher ist, als bislang gedacht. Ein kalter, kleiner Kern würde normalerweise einen Planeten schrumpfen lassen. Dennoch suggerierten bislang alle wissenschaftlichen Modelle, dass der Exoplanet über einen solchen kleinen Kern verfüge. Ein heißer, großer Kern hingegen lässt den Planeten wachsen. Nachdem nun hierfür Belege gefunden wurden, werden die wissenschaftlichen Modelle auf den Prüfstand gestellt.
Quelle: Business Insider
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