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Forscher melden beunruhigende Entwicklung in der Atmosphäre – „müssen schnell handeln“

Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Überschwemmungen werden immer häufiger. Ein Forschungsteam hat dafür nun eine klare Ursache benannt und spricht eine deutliche Warnung aus.

Atmosphäre der Erde vom Weltraum aus betrachtet
u00a9 Philipp Schilli - stock.adobe.com

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Vor wenigen Tagen haben Wissenschaftler*innen aus den USA eine alarmierende Entdeckung bekanntgegeben. Anhand einer umfangreichen Datengrundlage konnten sie herausfinden, dass Kohlendioxid (CO2) sich schneller als je zuvor in der Atmosphäre ansammelt. Gleichzeitig rufen sie dazu auf, umgehend zu handeln, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe so schnell wie möglich zu reduzieren.

Immer mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre

Forscher*innen der US-Wetterbehörde NOAA in Washington und des Scripps Instituts für Ozeanographie der University of California San Diego berichten, dass die Werte von Kohlendioxid in der Atmosphäre immer mehr zunehmen. So würden sie bald auf ein Niveau ansteigen, „das weit über alles hinausgeht, was die Menschheit je erlebt hat“.

So konnte das Forschungsteam feststellen, dass die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre zwischen Januar und April 2024 schneller anstiegen als in den ersten vier Monaten jedes anderen Jahres. Der Mai sei zudem historisch gesehen der Monat gewesen, in dem der Kohlendioxid-Gehalt auf der Nordhalbkugel so hoch wie nie zuvor war. Doch nicht nur die aktuellen Werten beunruhigen die Forscher*innen. Auch für die Zukunft sagen diese eine besorgniserregende Entwicklung hervor.

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„Ähnlich wie Müll auf einer Mülldeponie“

So erklärt Ralph Keeling, Leiter des Scripps CO2-Programs: „Der CO2-Gehalt ist nicht nur auf dem höchsten Stand seit Millionen von Jahren, er steigt auch schneller als je zuvor. Jedes Jahr wird ein höherer Höchstwert erreicht, da fossile Brennstoffe verbrannt werden und dabei Schadstoffe in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt werden“,

Das große Problem besteht dabei darin, dass nicht nur die momentan ausgestoßenen Emissionen fossiler Brennstoffe sich in der Atmosphäre anreichern. Sondern auch das Kohlendioxid der vergangenen Jahre. Keeling erklärt diesen Effekt in einem anschaulichen Vergleich: „Die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe nimmt einfach immer weiter zu, ähnlich wie Müll auf einer Mülldeponie.“

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Begünstigt extreme Wetterereignisse

Das kann verheerende Folgen für das Leben auf der Erde haben. Denn CO2 wirkt wie eine Decke über der Atmosphäre. Die verhindert, dass Wärme von der Erde in den Weltraum abgestrahlt wird. Die daraus resultierende atmosphärische Erwärmung begünstige dabei extreme Wetterereignisse.

„Im vergangenen Jahr haben wir das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, die höchsten Meerestemperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und eine scheinbar endlose Reihe von Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden und Stürmen,“ so NOAA-Administrator Rick Spinrad.

Dabei ermahnt er gleichzeitig dazu, die Ursachen für solche Katastrophen klar zu benennen. „Wir müssen erkennen, dass dies klare Anzeichen für den Schaden sind, den die Kohlendioxidverschmutzung dem Klimasystem zufügt“. Und stellt gleichzeitig die klare Forderung: „Wir müssen schnell handeln, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe so schnell wie möglich zu reduzieren“ und den rapiden Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts entgegenzuwirken.

Quelle: Scripps Institution of Oceanography University of California San Diego

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