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Forscher empfangen rätselhaftes Radiosignal aus dem All – bisher keine Erklärung gefunden

Ein internationales Forschungsteam hat vor kurzem einen bisher unbekannten Himmelskörper im Weltall entdeckt. Dieser sendet ein mysteriöses Signal.

Neutronenstern in Weltraum
u00a9 Artur - stock.adobe.com

Parker Solar Probe entdeckt Radioemission der Venus

Die Datensonifikation im Video übersetzt die Daten des Instruments FIELDS der Parker Solar Probe in Ton. FIELDS entdeckte eine natürliche, niederfrequente Radioemission, als es sich durch die Venusatmosphäre bewegte, die den Wissenschaftlern half, die Dichte der elektrisch geladenen oberen Atmosphäre des Planeten, der Ionosphäre, zu berechnen.

Wissenschaftler*innen haben mithilfe des ASKAP-Radioteleskop eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Denn das Teleskop kann einen großen Teil des Himmels auf einmal sehen und Objekte einfangen nach denen Forscher*innen nicht einmal suchen. Dabei stießen sie auf einen bisher unbekannten Himmelskörper. Von diesem empfangen sie seither ein rätselhaftes Signal aus dem All. Bis heute konnte dafür noch keine eindeutige Erklärung gefunden wurden.

Signal aus dem All stammt von Neutronenstern

Bei dem Himmelskörper namens ASKAP 1935+2148 handelt es sich vermutlich um einen Neutronenstern. So werden die ultradichten Überreste eines toten Sterns bezeichnet. Diese rotieren typischerweise mit extrem hoher Geschwindigkeit. Sie benötigen nur Sekunden oder sogar den Bruchteil einer Sekunde, um sich vollständig um ihre Achse zu drehen.

Doch ASKAP 1935+2148 scheint sich dieser Regel zu widersetzen, wie es in einer offiziellen Mitteilung der University of Manchester heißt. Das schließen die Forscher*innen aus den ungewöhnlichen Radiosignalen, den sie von dem vermeintlichen Neutronenstern erhalten.

Die Forscher*innen haben zu den Signalen aus dem All nun eine Studie in der Fachzeitschrift nature astronomy veröffentlicht. Darin schreiben sie über den neu entdeckten Himmelskörper: „Seine Radioeigenschaften stellen jedoch unser derzeitiges Verständnis der Emission und Entwicklung von Neutronensternen in Frage.“

Lesetipp: Forscher*innen entdecken, dass Hunderte Sterne einfach verschwinden

Forschende uneinig über Ursache des Signals

Denn „im Gegensatz zu anderen langperiodischen Quellen zeigt ASKAP 1935+2148 deutliche Variationen der Emissionsmoden, die an Neutronensterne erinnern“ So ergeben die Signale, dass sich der Himmelkörper mit einer beispiellos langsamen Geschwindigkeit dreht: „Langsamer als jeder der mehr als 3.000 Sterne, die Radiowellen aussenden, die bisher gemessen wurden.“

Es gibt mehrere Theorien über die Ursache dieses rätselhaften Verhaltens. Die Wissenschaftler*innen konnten sich aber auf noch keine eindeutige Erklärung einigen. So heißt es in der Studie: „Obwohl magnetische Weiße Zwerge und Magnetare, entweder isoliert oder in Doppelsternsystemen, zur Erklärung dieser Objekte herangezogen wurden, hat sich kein Konsens herausgebildet.“

Dir Forscher*innen wollen die Quelle des Signals aus dem All nun weiter untersuchen. Dabei hoffen sie auf neue wichtige Erkenntnis über die Entstehung solcher Sterne im Universum. „Es ist wichtig, dass wir diese bisher unerforschte Region des Neutronenstern-Parameterraums untersuchen, um ein vollständiges Bild der Entwicklung von Neutronensternen zu erhalten, und dies könnte eine wichtige Quelle dafür sein.“

Quelle: „An emission-state-switching radio transient with a 54-minute period“ (nature astronomy, 2024)

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