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„Enorme Lavaseen“: NASA macht überraschende Entdeckung auf Jupitermond Io

Im Gegensatz zu unserer Erde besitzt der größte Planet im Sonnensystem nicht nur einen, sondern mehrere Monde. Diese werden wegen ihrer Besonderheiten immer wieder genau untersucht.

KI-Render vom Jupitermond Io.
© Rui Vale de Sousa - stock.adobe.com

Wie sieht der Jupiter aus?

Der Jupiter ist ein Gasriese und der größte Planet in unserem Sonnensystem. Seine Oberfläche besteht aus Gaswolken, die riesige Bänder und Wirbel bilden. Das sorgt für eine fast unverwechselbare Oberfläche.

Neben anderen Himmelskörpern im Sonnensystem ist auch der Jupitermond Io für die Forschung von großem Interesse. Dass es sich dabei um eine Welt voller Vulkane handelt, war bereits bekannt. Aber die Ausmaße der Aktivität auf dem Mond konnten erst kürzlich erforscht werden.

Jupitermond: Riesige Lavameere auf Io entdeckt

Schon seit Jahrhunderten ist bekannt, dass es in unserem Sonnensystem Planeten gibt, die nicht nur über einen einzigen Mond verfügen. Im Grunde ist das sogar die Ausnahme, die meisten Planeten verfügen über mehrere Trabanten. So auch beim Jupiter, der sogar mit 92 Monden aufwarten kann. Bekannt ist unter anderem Europa, ein Trabant, auf dem mitunter sogar Leben vermutet wird. Aber auch um den Jupitermond Io ranken sich einige Forschungstheorien.

Bei dem vergleichsweise kleinen Mond handelt es sich nämlich um den vulkanisch aktivsten Himmelskörper im ganzen Sonnensystem. Ständig brechen dort Vulkane aus, was zur Bildung von regelrechten Lavameeren führt. Doch wie verbreitet diese Ansammlungen von flüssigem Gestein sind, war bislang unklar. Nun führte die Sonde Juno einen besonders niedrigen Flug über den Jupitermond durch und untersuchte ihn dabei mit einem Infrarotsensor. Wie die NASA erklärt, konnte dabei festgestellt werden, dass nahezu die gesamte Oberfläche von Io mit Lava bedeckt sei.

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Das macht die Entdeckung besonders

Klassischerweise bestehen die Lavameere allerdings nicht komplett aus flüssigem Gestein. Lediglich am Rand bleibt die Masse zähflüssig, der größte Teil ist bereits mit Magma bedeckt. Magma entsteht, wenn Lava langsam verkrustet, auch wenn es ebenfalls noch außergewöhnlich heiß ist. Dabei gibt es offenbar einen richtigen „Lava-Kreislauf“ auf dem Jupitermond, bei dem flüssiges Gestein unter die Oberfläche läuft und von regelrechten Flüssen wieder in die Meere eingespeist wird.

Auch ein weiteres Rätsel konnte von den Forscher*innen gelüftet werden. So war bislang unklar, warum „die enormen Lavaseen“, wie einer der Forscher sie bezeichnet, nicht über die Ufer treten. Das liegt offenbar daran, dass die Steinwälle, die die verschiedenen Seen begrenzen, „mehrere hundert Meter hoch“ sein müssten. Dadurch bleiben Magma und Lava größtenteils in den Seen auf dem Jupitermond, und laufen nicht über die gesamte Oberfläche.

Quelle: NASA

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