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Mars: Forscher untersuchen neue Einschlagskrater – und machen ungewöhnliche Entdeckung

Der Mars ist von zahlreichen Kratern übersät. Die Wissenschaft ist seit Jahren bemüht, deren Geheimnisse zu entschlüsselnn.

Krater auf der Oberfläche des Mars
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Darum ist der Mars rot und tot und die Erde blau und lebendig

Die NASA fand in einer Mission heraus, was für den Tod des Mars' und das Leben der Erde verantwortlich war. Der Weg dahin war buchstäblich steinig, dafür scheint das Rätsel nun gelöst.

Sattelitenaufnahmen von Einschlagskratern auf dem Mars beschäftigen die Forschung schon seit geraumer Zeit. Doch die Krater sind oft von großen Mengen Staub bedeckt. Auch die Auflösung der Bilder lässt meistens zu Wünschen übrig. Ein internationales Forschungsteam hat nun eine neue Methode angewandt, um die Formationen auf dem roten Planeten zu untersuchen. Dabei sind sie zu überraschenden Ergebnissen gelangt.

Mars: Fast täglich Meteoriteneinschläge

So hat eine neue Studie von Wissenschaftler*innen des Imperial College London und der ETH Zürich unter anderem Aufschluss darüber gegeben, wie häufig es auf dem Mars zu Meteoriteneinschlägen kommt. Dafür verwendeten die Forschenden erstmals seismische Daten. Dabei fanden sie heraus, dass fast täglich Gesteinsbrocken von der Größe eines Basketballs auf den Planeten einschlagen.

So sind es insgesamt etwa 280 bis 360 Meteoriteneinschläge pro Jahr, die die Oberfläche des Mars erschüttern. Sie hinterlassen dabei oft Krater mit einem Durchmesser von über acht Metern. Die Rate dieser Marsbeben, die vom „Seismometer“ der NASA-Mission InSight erfasst wurden, einem Instrument, das die geringsten Bodenbewegungen messen kann, übertrifft frühere Schätzungen massiv. Diese basierten zuvor lediglich auf Satellitenbildern der Marsoberfläche.

So berichtet Géraldine Zenhäusern von der ETH Zürich, in einem offiziellen Schreiben: „Diese Rate war etwa fünfmal höher als die allein anhand von Orbitalbildern geschätzte Zahl. Zusammen mit Orbitalbildern zeigen unsere Ergebnisse, dass die Seismologie ein hervorragendes Instrument zur Messung von Einschlagsraten ist.“

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„Kosmische Uhr“

Diese neuen Erkenntnisse könnten uns auch mehr über die Geschichte unseres Nachbarplaneten verraten. Ähnlich wie die Linien und Falten in unserem Gesicht geben die Größe und Dichte von Kratern durch Meteoriteneinschlägen Hinweise auf das Alter verschiedener Regionen eines Planetenkörpers. Je weniger Krater, desto jünger das Gebiet.

So könnte man die Meteoriteneinschläge auch als eine Art „kosmische Uhr“ verstehen. Wie Dr. Natalia Wojcicka, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geowissenschaften und Ingenieurwesen des Imperial College London in einer weiteren Pressemitteilung erklärt.

„Indem wir seismische Daten verwenden, um besser zu verstehen, wie oft Meteoriten auf den Mars treffen und wie diese Einschläge seine Oberfläche verändern, können wir beginnen, eine Zeitleiste der geologischen Geschichte und Entwicklung des roten Planeten zusammenzustellen. Man könnte es als eine Art ‚kosmische Uhr‘ betrachten, die uns hilft, Marsoberflächen und vielleicht später auch andere Planeten im Sonnensystem zu datieren,“ so die Wissenschaftlerin.

Quellen: An estimate of the impact rate on Mars from statistics of very-high-frequency marsquakes (nature, 2024), Imperial College London, ETH Zürich

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