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Ostsee: Geisterschiff gefunden– von Interaktion wird abgeraten

Ostsee-Segler könnten in diesen Tagen unter Umständen verwirrt zurückgelassen werden. Denn im Meer findet sich zurzeit ein kleines Geisterschiff wieder.

Schiff in der Ostsee
© Wilm Ihlenfeld - stock.adobe.com

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Am 8. Juni ist Tag des Meeres. Der Aktionstag soll auf die Bedrohung der Weltmeere aufmerksam machen.

Beim Thema Geisterschiff kommen Gedanken an Piraten-Stories, Flüche oder andere mysteriöse Umstande auf. Kein Wunder also, dass die aktuelle Entdeckung in der Ostsee bei mehreren Seefahrer*innen für Verwunderung gesorgt hat.

Ostsee: „Geisterschiff“ entpuppt sich als Drohne

Wer aktuell im Ostsee-Bereich zwischen Dänemark und Schweden unterwegs ist, könnte unter Umständen Zeugin oder Zeuge einer merkwürdigen Beobachtung werden: Ein rund zwei Meter langes Geisterschiff segelt durch das Meer. Besonders nachts könnte das sehr überraschend werden, denn es besitzt keine Lichter, kein AIS (automatisches Identifierungssystem) und taucht auf keinem Radar auf.

Von diesem Fund berichtet unter anderem das Portal yacht.de mit Berufung auf die Bilder eines Lesers. Hinter diesem „Geisterschiff“ steckt die Firma Offshore Sensing, welches es für das Forschungsprojekt Samba, kurz für „Smart Autonomous Monitoring of the Baltic Sea“ entwickelt hat.

Wer der englischen Sprache mächtig ist, wird schnell erkennen: Das unbemannte Gefährt soll die Ostsee, beziehungsweise dessen Werte und Daten, überwachen und weiterleiten. Denn tatsächlich handelt es sich bei dem Schiff um eine sogenannte Segeldrohne, welche momentan in einem rund vier Kilometer breiten Korridor in der Ostsee agiert.

Auch wenn diese klein ist, scheint sie sehr robust zu sein. Das bestätigt Marcus Melin, Mitarbeiter bei der Voice of the Ocean Foundation. Dennoch rät er dazu, dass Schiffe sich fernhalten und Segler und Seglerinnen eine Interaktion mit dem Gerät meiden sollten, um etwaige Beschädigungen zu vermeiden.

Lesetipp: Der Ostsee könnte bald eine „Invasion“ drohen. Forscher warnen bereits vor den ersten erkennbaren Alarmzeichen.

Ziel ist die Erforschung der Auswirkungen von Windkraftanlagen

Die Positionierung der Segeldrohne in genau diesem Teil der Ostsee ist natürlich keine Willkür. Das Gerät vom Typ „Sailbuoy“ hält sich im Bereich des Offshore-Windpark „Kriegers Flak“ auf. Hier soll es die sogenannten „Windschleppen“, also die Bereiche hinter dem Windpark, in denen sich die Windgeschwindigkeit reduziert, messen.

Aus den gewonnen Daten soll zukünftig gezogen werden, welche Auswirkungen Offshore-Windkraftanlagen für die Umwelt haben und wie die Gewinnung von nachhaltiger Energie weiter optimiert werden kann. Die gewonnenen Daten können übrigens von jedem und jeder eingesehen werden. Der Betreiber, die Voice of the Ocean Foundation, liefert tagesaktuelle Daten auf seiner Website.

Quelle: yacht.de, Voice of the Ocean Foundation

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