Bei einer Tauchexpedition im Nil entdeckten Forscher*innen Felszeichnungen mit Darstellungen mehrerer altägyptischer Pharaonen sowie Hieroglypheninschriften. Bisher ist noch wenig über den archäologischen Fund bekannt, doch weitere Untersuchungen sollen bald folgen.
Archäologischer Fund in Ägypten
Ein französisch-ägyptisches Team fand die Reliefs unter Wasser südlich von Assuan. Das Gebiet wurde zwischen 1960 und 1970 beim Bau eines Staudamms überflutet. Dabei ist der Nassersee entstanden. Davor hatte die UNESCO versucht, so viele archäologische Überreste wie möglich aus dem Gebiet zu bergen. Viele Artefakte konnten jedoch nicht rechtzeitig gerettet werden und wurden bald durch das Bauprojekt überschwemmt.
Für viele Archäolog*innen war das ein herber Verlust, denn Assuan war für die alten Ägypter eine wichtige Region, in der sich auch eine ganze Reihe großer Tempel befanden. Ziel der Arbeit des Forschungsteams ist es deshalb, die Objekte zu identifizieren und aufzuzeichnen, die sich derzeit unter Wasser befinden, wie das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer in einer Erklärung mitteilt.
Zu diesem Zweck tauchen die Forscher*innen in den See hinab und zeichnen mit Fotografien, Videos und Photogrammetrie alle archäologischen Funde auf, die sie dort entdecken. Dabei sind sie auch auf die uralten Inschriften und Zeichnungen gestoßen.
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Hieroglyphen und antike Zeichnungen
Die gefundenen Darstellungen zeigen insgesamt vier Pharaonen, darunter auch Thutmosis IV., der von etwas 1400 bis 1390 v. Chr. regierte. Bis jetzt gab das Ministeriums aber nur wenig darüber bekannt, was die Inschriften aussagen oder wie die Schnitzereien aussehen. Sie erklärten jedoch, dass diese weiter untersucht werden sollen. So ist geplant, anhand der Aufzeichnungen nun 3D-Modelle von ihnen zu erstellen.
Außerdem sei der archäologische Fund sehr gut erhalten. William Carruthers, Dozent an der britischen Universität Essex, erklärte gegenüber Live Science, dass die Inschriften damit zeigen, dass mehr Überreste die Überschwemmung überlebt hätten als die UNESCO es bisher für möglich gehalten hatte. Das Forschungsteam geht also davon aus, bald noch mehr solcher antiken Artefakte im Nassersee zu entdecken.
Quellen: Live Science, Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Altertümer
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