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Archäologischer Fund: Uralter Papyrus enthält gewaltiges Geheimnis – „Größte Entdeckung seit 1960“

Häufig geht es recht schnell, ein einmal ausgegrabenes Relikt zu identifizieren. Doch manchmal müssen die Forschenden Monate damit verbringen, um es zu verstehen.

Hände graben mit Werkzeugen an einem archäologischen Fund.
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Ein archäologischer Fund in Ägypten könnte für die Forschung eine kleine Revolution bedeuten. So konnten Wissenschaftler*innen einen Papyrus in der Nähe des antiken Philadelphia aus dem Boden holen, der einen überraschenden Inhalt hat.

Archäologischer Fund: Papyrus überrascht Wissenschaftler

Bereits vor etwa 2.500 Jahren lebte in Makedonien (heute der östlichste Teil Griechenlands) einer der größten Dichter der Antike, Euripides. Seine Werke wurden damals wie heute häufig gelesen und aufgeführt, da er vor allem Theaterstücke schrieb. Doch viele davon bleiben bis zur Gegenwart fragmentarisch, das heißt, dass nur Bruchstücke der einzelnen Geschichten überleben. Nur mithilfe von archäologischen Funden konnte man sich hin und wieder behelfen.

Eine solche Entdeckung wurde, wie die Boulder-Universität von Colorado berichtet, vor wenigen Tagen gemacht. In der Nähe der antiken Stadt Philadelphia in Ägypten, wo bis heute viele Ausgrabungen stattfinden, stießen Forscher*innen auf einen uralten Papyrus. Den archäologischen Fund schickten sie umgehend an eine der führenden Spezialist*innen für solche Relikte, Yvona Trnka-Amrhein in Colorado.

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Das bedeutet die Entdeckung

Zunächst war für die Archäologin unklar, was sich da eigentlich vor ihr befand. Doch nachdem sie einen Experten für antike Dichtung, John Gibert, heranzog, wurde langsam deutlich, was in Ägypten entdeckt worden war. Der archäologische Fund enthält offenbar Fragmente längst verschwunden geglaubter Werke von Euripides. Genauer handelt es sich demnach um Bruchstücke von den Geschichten von Polyidus und Ino.

Diese sind uralte Tragiken, die vor zweitausend Jahren wohl in der ganzen antiken Welt bekannt waren. Das erklärt auch die Aufregung einiger Wissenschaftler*innen über die Entdeckung. So erklärte John Gibert, der an der Identifikation des archäologischen Fundes beteiligt war: „Das ist wohl die größte Entdeckung seit 1960. Achtzig Prozent davon ist brandneues Zeug.“ Interessant ist für die Forscher*innen vor allem, dass durch die Fragmente nun klar wird, dass die tragischen Stücke eigentlich beide ein Happy End haben. Auch für die beteiligten Forschenden hat die Geschichte ein Happy End: In naher Zukunft wollen sie mit dem Papyrus auf Reisen gehen, um diesen ihren Kolleg*innen vorzustellen.

Quelle: Universität Colorado Boulder

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