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Paralleluniversum könnte unser Schicksal lenken – Forscher vermutet bösen Zwilling

Seit Jahrzehnten schon befassen sich Forschende mit der Expansion unseres Universums. Eine neue Studie schlägt vor, dass ihr Grund in einem Paralleluniversum liegen könnte.

Illustration zweier Paralleluniversen
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Was sind Gravitationswellen?

Albert Einstein stellte mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie unser Verständnis von Physik auf den Kopf. Demnach krümmen schwere Objekte im Universum die Raumzeit.

Multi- und Paralleluniversen sind nicht nur ein Thema der Popkultur, sondern auch ein ernsthaftes Forschungsgebiet in der Physik. Nun könnten ein Forscher einen bedeutenden Durchbruch in diesem Bereich erzielt haben.

In der Zeit verkehrtes Paralleluniversum

Während einige Forschende davon ausgehen, dass parallele Universen mehr oder minder voneinander unabhängig existieren, vermuten andere, dass sie sich gegenseitig beeinflussen könnten. Naman Kumar, ein Doktorand am Indian Institute of Technology, schlug im Rahmen seiner im Fachjournal Gravitation and Cosmology veröffentlichten Studie vor, dass ein solches Paralleluniversum die Expansion unseres eigenen begünstigen könnte – es sei möglicherweise sogar dafür verantwortlich.

Konkret präsentierte Kumar gleich zwei Theorien, die diesem rätselhaften Phänomen zugrunde liegen könnten. Die erste der beiden betrifft das quantenmechanische Phänomen der Materieentstehung. Demnach könnten Teilchen und ihre Antimaterie-Gegenstücke spontan erscheinen. Der Doktorand vermutet, dass unser Universum über eine Art bösen Zwilling verfügen könnte – eine entgegengesetztes, spiegelbildliches Universum, das rückwärts in der Zeit läuft.

Dieses Zwillingsuniversum, argumentiert Kumar, könnte quantenmechanisch mit unserem eigenen verschränkt sein. Die Energiebedingungen beider Universen würden auf natürliche Weise zu der von uns beobachteten Expansion führen und so die Notwendigkeit dunkler Energie eliminieren. Diese Idee stellt das Standardmodell der Kosmologie in Frage, indem sie eine neue Erklärung für das Wachstum des Universums liefert.

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Einfluss durch neue Dimensionen

Kumars zweiter Vorschlag, den er in den Europhysics Letters veröffentlichte, untersuchte die Rolle höherdimensionaler Grenzen, sogenannter Branes. Er schlägt vor, dass eine Variation der Spannung in diesen Branes die Expansion der Raumzeit beschleunigen könnte. Dieses Konzept überschreitet die Grenzen des derzeitigen wissenschaftlichen Denkens und schlägt vor, dass das Universum durch zusätzliche Dimensionen beeinflusst wird.

Beide Theorien bieten frische Perspektiven auf die kosmische Expansion. Kumars Ideen fordern das konventionelle Verständnis heraus und legen nahe, dass unsichtbare Kräfte oder Dimensionen im Spiel sein könnten. Diese radikalen Konzepte laden zu weiterer Erforschung ein und könnten unser Verständnis des Universums potenziell umgestalten.

Quellen: „On the Accelerated Expansion of the Universe“ (Gravitation and Cosmology, 2024); „Variable brane tension and dark energy“ (Europhysics Letters, 2024)

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