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„Könnte der Ursprung der Atlantis-Legende sein“ – Forscher entdecken versunkene Inseln

Der Atlantis-Mythos von Platon ist weltberühmt. Seit Jahren rätselt die Forschung, welche Insel sich dahinter verbergen könnte. Nun hat ein spanisches Team neue Hinweise entdeckt.

KI-generiertes Bild versunkener antiker Ruinen auf dem Meeresboden.
© Stockbym - stock.adobe.com

Die versunkene Stadt Atlantis - So könnte sie ausgesehen haben

Wolltest du schon immer wissen, wie die versunkene Stadt Atlantis ausgesehen haben könnte? Die Bilder-KI Midjourney gibt dir einen Ausblick.

Ein spanisches Forschungsteam hat mehrere versunkene Inseln vor der Küste von Lanzarote entdeckt. Die Forschenden vermuten nun, dass diese möglicherweise, die Inspiration für die legendäre Geschichte über die untergangenen Stadt Atlantis gewesen sein könnten.

Mögliche Inspiration für Atlantis-Legende

Die Inseln befinden sich auf einem einem Unterwasserberg, der drei heute inaktive Vulkane beheimatet und einen Durchmesser von etwa fünfzig Kilometern hat. Seine Basis liegt etwa 2,3 Kilometer unter der Meeresoberfläche. Die Strände der Insel sollen heute immer noch intakt sein.

Das Team des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau (Instituto Geológico y Minero de España) hat den neu entdeckten Tiefseeberg „Mount Los Atlantes“ getauft, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung heißt. Nach Platons sagenumwobener Zivilisation Atlantis, welche die Götter als Strafe für die Unmoral ihrer Bürger*innen ins Meer stürzten.

Diese Tiefseeberge waren „Inseln in der Vergangenheit und sie sind versunken, sie sinken immer noch, wie die Legende von Atlantis sagt“, so der Geologe und Projektkoordinator Luis Somoza. Gegenüber Live Science geht dieser sogar noch einen Schritt weiter und behauptet: „Dies könnte der Ursprung der Atlantis-Legende sein“. Doch sind die Inseln deutlich früher versunken, als die berühmte Geschichte Platons behauptet. Trotzdem gibt es eine Möglichkeit, wie die antiken Menschen diese noch gekannt haben könnten.

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Inseln sind wahrscheinlich zweimal versunken

Denn Los Atlantes bestand im Eozän, also vor 56 bis 34 Millionen Jahren, aus einer Reihe von Inseln. Als die Vulkane aufhörten auszubrechen, erstarrte die Lava und wurde dichter, wodurch diese im Meer versanken. Doch einige der Merkmale dieser verlorenen Inseln sind noch vorhanden. „Wir haben Strände, Klippen und Sanddünen auf dem flachen Gipfel des Tiefseebergs identifiziert“, erklärt Somoza.

Einige der Strände liegen auch heut noch nur sechzig Meter unter der Meeresoberfläche. Während der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel viel niedriger war als heute, wurden die inaktiven Vulkane wahrscheinlich wieder zu Inseln. „Diese Inseln konnten dann als Lebensraum für Wildtiere genutzt werden“, sagte er. Als der Meeresspiegel am Ende der Eiszeit stieg, sanken sie wieder. Die letzte Eiszeit endete vor etwa 11.700 Jahren. Damit ist dies gar nicht so weit entfernt vom Zeitraum von Platons Geschichte.

Denn in der Legende heißt es, dass Atlantis um 9.600 vor Christus infolge einer Naturkatastrophe untergegangen sei. Das Team will nun die von Los Atlantes gesammelten Proben analysieren, um das Vulkangestein zu datieren und den Zeitpunkt des Untergangs der Inseln genau zu bestimmen. Außerdem ist geplant, im Rahmen einer Expedition im nächsten Jahr zu den Unterwasservulkanen der Kanarischen Inseln zurückzukehren.

Quellen: Instituto Geológico y Minero de España, Live Science

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