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Archäologischer Fund: Forscher entdecken verborgenen Kult-der Maya

Die antike Zivilisation der Maya verehrte mehrere Gottheiten, denen sie zahlreiche Tempel bauten. Immer wieder entdecken Forscher*innen deshalb auch heute noch bisher unbekannte Kultstätten.

KI-Generiertes Bild eines aufwendig gestalteten Maya-Tempels, der mit Fackeln beleuchtet wird.
© Aro - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Im Süden Mexikos sind Forscher*innen auf einen archäologischer Fund gestoßen, der neue Hinweise auf die Beziehung der Maya-Kultur zum Jenseits liefert. Denn beim Bau eines Bahnhofs wurde ein uralter Tempel freigelegt, der Ah Puch geweiht sein soll, dem antiken Gott der Unterwelt.

Archäologischer Fund in Mexiko

Der archäologische Fund gehört dabei vermutlich zu einem ganzen Palastkomplex. Dieser stammt schätzungsweise aus der Frühklassischen Periode (250 bis 600 nach Christus), wie es einer offiziellen Pressemitteilung des mexikanischen Nationalinstitut für Anthropologie und Geschichte heißt. Bemerkenswerterweise liegt er in der Nähe der Siedlung Balamkú, die maßgeblich vom mächtigen Stadtstaat Calakmul beeinflusst wurde.

„Die ursprüngliche Plattform, auf der die Gebäude errichtet wurden, war rechteckig und hatte abgerundete Ecken. Sie maß 58 Meter in Nord-Süd-Richtung, 50 Meter auf der Ost-West-Achse und war 2 Meter hoch“, erklärt der Archäologe García Ramírez in der Pressemitteilung.

Im oberen Teil der Stätte soll es einen Hof gegeben haben, der aus einer Stuck-Esplanade und fünf Gebäuden im Inneren bestand, die aus groben, bearbeiteten Kalksteinquadern geformt waren. Alle hatten Stuckböden und wahrscheinlich Gewölbedecken. Dabei sticht aber besonders der Tempel von Ah Puch hervor.

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Tempel für den Gott der Unterwelt

Denn im Inneren des Tempels haben die Archäolog*innen eine kreisförmige Struktur freigelegt, die menschliche Überreste enthielt, darunter Zähne und Schädelfragmente. Daneben wurde auch eine etwa 25 Zentimeter große Kalksteinstatue von Ah Puch gefunden. Die Statue stellt den Gott mit seinen typischen Merkmalen dar: deformierter Schädel, Totenkopfmaske, Nasenschmuck und Brustpanzer.

Diese Merkmale stimmen mit traditionellen Darstellungen von Ah Puch überein und unterstreichen seinen Bezug zu Tod, Verfall und der Unterwelt. Denn der Gott, der auch unter dem Namen Cizin bekannt ist, herrschte angeblich über Xibalbá, ein furchterregendes Reich in der Unterwelt der Maya. Dieses Reich wurde mit Dunkelheit, Leiden und den Seelen der Toten in Verbindung gebracht. Ah Puch soll dafür verantwortlich gewesen sein, die Seelen der Toten zu verbrennen.

Die Anwesenheit der Ah-Puch-Statue und der menschlichen Überreste deutet stark darauf hin, dass der Tempel als Ort der rituellen Verehrung dieser Gottheit diente. Der archäologische Fund bietet damit neue Einblicke in die religiösen Praktiken und Glaubensvorstellungen der Maya-Kultur.

Quelle: Instituto Nacional de Antropología e Historia

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