Die Frage, wann die großen Mittelmeerinseln eigentlich besiedelt wurden, treibt die Forschung schon seit einiger Zeit um. Ein archäologischer Fund stellt bisherige Annahmen zu Mallorca nun auf den Kopf. Entscheidend ist das Alter einer versunkenen Brücke.
Archäologischer Fund: Das konnten Forscher entdecken
Um festzustellen, seit wann ein Gebiet besiedelt ist, kann es hilfreich sein, das Alter bestimmter Objekte vor Ort herauszufinden. Auf der Mittelmeerinsel Mallorca gelang es Forschenden, Details über eine uralte Brücke zu entdecken, die aber nur schwer zugänglich ist. Der archäologische Fund befindet sich in einer Höhle, die nahezu vollständig unter Wasser steht. Sie kann also lediglich von Taucher*innen untersucht werden.
Die Höhle, die vor allem aus Kalkstein besteht, wurde bereits vor Jahrzehnten entdeckt, auch die Brücke darin ist schon seit einigen Jahren bekannt. Ursprünglich wurde jedoch vermutet, dass das Konstrukt aus Kalkstein etwa 4.400 Jahre alt sein müsste. Bogdan Onac, einer der verantwortlichen Wissenschaftler, gab nun jedoch zu, dass diese Datierung falsch gewesen sein muss, wie Live Science berichtet.
Auch interessant: Archäologischer Fund: Zwei Leichen in Pompeji entdeckt
Diese Brücke ist älter als gedacht
Denn durch eine neue Untersuchung gelang es einem Forschungsteam, das eigentliche Alter der Brücke festzustellen. Diese wurde nicht, wie zuvor angenommen, etwa 2400 vor Christus (v. Chr.) erbaut, sondern vermutlich bereits 1.600 Jahre zuvor. Das bedeutet auch, dass Mallorca nicht erst so spät besiedelt wurde, wie bislang angenommen. Dennoch lassen sich auf Kreta und Zypern noch viel ältere Spuren finden, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass auch auf Mallorca noch unentdeckte archäologische Funde warten.
Laut Onac bedeutet das auch, dass die „Lücke“ zwischen den westlichen und östlichen Mittelmeerinseln viel früher geschlossen wurde, als bislang angenommen. Die Menschen lebten auf beiden Seiten des Meeres, und konnten offenbar auch lange genug überleben, um komplexe Bauwerke wie eine Brücke zu errichten. Dass der archäologische Fund sich nun allerdings tief im Wasser befindet, liegt daran, dass der Wasserpegel in der Region für einige hundert Jahre sehr viel niedriger lag als heutzutage.
Quellen: Live Science
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.