Obwohl die Kelten in ihrer Zeit eine weit bekannte Kultur waren, haben sie nicht besonders viele Erzeugnisse zurückgelassen, aus denen Forscher*innen heute über ihre Lebensweise lernen können. Ein archäologischer Fund in Polen füllt diese Lücke nun auf einzigartige Weise aus.
Archäologischer Fund: Seltener Helm entdeckt
Wer „keltisch“ hört, verbindet das mit Schottland oder vielleicht noch Nordfrankreich. Doch die antike Zivilisation dehnte sich in viele Bereiche des heutigen Europa hin aus, sogar bis in das heutige Südpolen. Ein aktueller archäologischer Fund kann dies bezeugen: So gelang es Forscher*innen, im Süden Polens hunderte keltische Artefakte zu bergen, darunter Schwerter, Äxte, Schmuck, und sogar einen Pferdeharnisch. Besonders beeindruckte jedoch der Helm, der ebenfalls dabei ist.
Normalerweise war die damalige Metallbearbeitung nicht besonders weit entwickelt. Das verhält sich bei diesem speziellen Helm, der wohl aus dem vierten Jahrhundert vor Christus stammt, allerdings anders, wie Arkeonews berichtet. Dieser muss nämlich mit weitaus höher entwickelten Techniken und Werkzeugen hergestellt worden sein, als das bisher bekannt war. Eine solche Art eines archäologischen Fundes gibt es weltweit nur wenige.
Lesetipp: Archäologischer Fund: „Portal zur Unterwelt“ unter Jerusalem
Hinweise auf einen Kampf
Allerdings handelt es sich bei den anderen Exemplaren einer derart hochentwickelten Metallbearbeitung nicht um einen Helm, was der Forschungsleiter Dr. Bartlomiej Kaczynski kommentierte: „Das ist der erste Helm seiner Art hier in Polen“. Darüber hinaus sei es „der älteste antike Helm, der jemals in diesem Land entdeckt wurde.“ Der ganze archäologische Fund stammt demnach aus einem heftig verteidigten Dorf in der Gegend, das möglicherweise Hinweise darauf geben kann, wozu der Helm benutzt wurde.
So konnten die Forscher*innen an dem antiken Dorf mehrere uralte Brandmarken entdecken, was darauf hinweisen könnte, dass dieses mindestens ein Mal erobert und geplündert wurde. Ein Volk, das dazu in Frage kommen könnte, wären die Vandalen, die im 4. Jahrhundert v. Chr. in der Nähe lebten. Danach machten sie sich auf den Weg in das Römische Reich. Doch die Kelten waren vermutlich viel höher entwickelt als ihre Gegner, wie der archäologische Fund beweist: Im Gegensatz zu vielen der Waffen stellten sie den Helm nicht aus Bronze her, sondern aus frühem Eisen.
Quellen: Arkeonews
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.