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Archäologischer Fund aus dem Mittelalter: Forscher entdecken „Vampir“-Grab

Der Glaube an Vampire war für viele Menschen im Mittelalter nicht nur eine Gruselgeschichte, sondern die Realität. Dies belegt unter anderem ein archäologischer Fund, der vor Kurzem in Polen freigelegt wurde.

Eine Person in einem langen dunklem Mantel steht auf einem dunklem Friedhof zwischen mehreren Gräbern.
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5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Kürzlich wurde bei Bauarbeiten ein grausiger archäologischer Fund in der Nähe einer historischen Kathedrale von Chelm in Polen freigelegt. Beim Entfernen von Baumwurzeln für ein laufendes Gartenrenovierungsprojekte entdeckte das Wartungspersonal die Skelettreste zweier Kinder. Von denen eines die Merkmale einer „Anti-Vampir-Bestattung“ aufweist.

Archäologischer Fund in Polen

Auch wenn viele Vampire heute vermutlich eher aus Horrorfilmen und Romanen kennen, war der Glaube an die blutdürstigen Untoten im Mittelalter weitverbreitet, so auch in Polen. Zahlreiche archäologische Funde dort enthalten die Überreste mutmaßlicher „Vampire“, die unter besonderen Umständen beigesetzt wurden.

Die Ausgrabung wurde von Dr. Stanisław Gołub geleitet, Archäologe bei der Denkmalpflege der Woiwodschaft Lublin. Sein Team entdeckte zwei Kinderskelette, die in einem Gebiet begraben waren, das historischen Aufzeichnungen zufolge bisher mit keinem bekannten Friedhof in Verbindung gebracht wurde.

Beide Bestattungen werden anhand der Stratigrafie und nebenliegenden Keramiken auf das frühe Mittelalter, nämlich das 13. Jahrhundert, datiert. Für die größte Überraschung sorgte jedoch eine der beiden Beisetzungen, die in einem Facebook-Post des Denkmalschutzbeauftragten der Provinz Lublin als „Anti-Vampir-Bestattung“ bezeichnet wurde.

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Anti-Vampir-Rituale

Dort heißt es: „Es war zweifellos eine untypische Beerdigung. Darauf deuteten die Trennung des Kopfes des Verstorbenen vom Rumpf und die Platzierung des Schädels mit der Vorderseite nach unten in der Grabgrube sowie die Anordnung der Steine ​​auf dem Rumpf des Verstorbenen hin.“ Diese Praktiken stehen im Einklang mit Anti-Vampir-Ritualen, die in verschiedenen Teilen des mittelalterlichen Europas zu finden waren, insbesondere in Osteuropa.

Laut Dr. Gołub glaubte man, dass solche Maßnahmen die Rückkehr der Verstorbenen als böswillige Geister oder Vampire verhindern sollten. Die Entdeckung von Pfostenlöchern an dem archäologischen Fund, die wahrscheinlich als Markierungen dienten, stützt die Annahme, dass es sich hierbei um ein besonderes oder sogar überwachtes Grab handelte.

Quelle: Facebook/Lubelski Wojewódzki Konserwator Zabytków

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