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Vulkan im Weltall verblüfft Forscher – „scheint aus dem Nichts entstanden zu sein“

Forscher*innen der NASA sind auf dem Jupitermund Io auf eine überraschende Entdeckung gestoßen. Dies zeigt wie schnell sich der Himmelskörper in den letzten Jahren verändert.

Aus Vulkan einem Vulkan strömt leuchtende Lava.
© Terablete - stock.adobe.com

Wie sieht der Jupiter aus?

Der Jupiter ist ein Gasriese und der größte Planet in unserem Sonnensystem. Seine Oberfläche besteht aus Gaswolken, die riesige Bänder und Wirbel bilden. Das sorgt für eine fast unverwechselbare Oberfläche.

Der Jupitermond Io gilt als der geologisch aktivster Ort im Sonnensystem. Die Analyse der ersten Nahaufnahmen von Io seit über 25 Jahren, scheint diesen Status des Himmelskörpers noch weiter zu untermauern. Denn die Bilder zeigen die Entstehung eines jungen Vulkans mit zahlreichen Lavaströmen und Ablagerungen.

NASA-Daten zeigen neuen Vulkan auf Jupitermond

Diese Erkenntnis sowie noch weitere Ergebnisse der Juno-Mission stellten die Forscher*innen vor wenigen Tagen auf dem Europlanet Science Congress in Berlin vor. Die Entdeckung war für die Forscher*innen dabei mehr als überraschend. Als die Galileo-Raumsonde der NASA 1997 die Region fotografierte, in der der neue Vulkan entdeckt wurde, war die Oberfläche ohne erkennbare ungewöhnliche Merkmale.

„Unsere jüngsten JunoCam-Bilder zeigen viele Veränderungen auf Io, darunter dieses große, komplizierte vulkanische Merkmal, das seit 1997 aus dem Nichts entstanden zu sein scheint“, erklärt Michael Ravine gegenüber SciTechDaily. Er ist Advanced Projects Manager bei Malin Space Science Systems. Dem Unternehmen, das JunoCam für die Mission der NASA gebaut hat und seitdem betreibt.

Dies ist nicht die erste erstaunliche Entdeckung, die durch die Aufnahmen der JunoCam möglich wurden. Ein Bild des Jupitermondes vom April 2024 zeigte bereits mehrere Lavaströme und vulkanische Ablagerungen. Diese bedecken eine riesige Fläche von etwa 180 mal 180 Kilometern.

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Struktur stößt Schwefel aus

Der neue Vulkan liegt südlich des Äquators von Io. Dessen Ostseite ist leuchtend rot gefärbt. Das liegt am Schwefel, der vom Vulkan in den Weltraum ausgestoßen wurde und auf die Oberfläche von Io zurückgefallen ist. Auf der Westseite sind zwei dunkle Lavaströme ausgebrochen. Diese sind jeweils etwa hundert Kilometer lang. Am entferntesten Punkt der Ströme, wo sich die Lava angesammelt hat, hat die Hitze das gefrorene Material auf der Oberfläche verdampfen lassen. Wodurch zwei überlappende graue kreisförmige Ablagerungen entstanden sind.

Wer möchte kann sich die Bilder des neuen Vulkans und andere Bilder von Io auch jeder Zeit selbst ansehen. Die JunoCam-Daten werden kurz nach ihrem Empfang auf der Erde auf der Webseite der Mission veröffentlicht. „JunoCam-Bilder […] bieten jedem die Möglichkeit, sich unserem Wissenschaftsteam anzuschließen und an der Faszination der Weltraumforschung teilzuhaben“, so Scott Bolton. Er ist der leitende Forscher der Juno-Mission am Southwest Research Institute.

Quellen: SciTechDaily, Europlanet Science Congress, NASA

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