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Archäologischer Fund verblüfft Forscher: Berüchtigte Droge in uralten Schädeln aufgefunden

Nicht alle Rauschmittel sind lediglich illegale Gifte. Manche eignen sich auch dazu, sie medizinisch zu nutzen. Früher war das sogar noch häufiger als heutzutage.

Männer arbeiten an einem archäologischen Fund.
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Bei einem archäologischen Fund im Mailand im Norden Italiens stießen die Forscher*innen auf ein verblüffendes Detail. Einige der entdeckten menschlichen Überreste wiesen Hinweise darauf auf, dass die Menschen bereits vor langer Zeit Drogen konsumierten.

Archäologischer Fund: Droge auf Umwegen

Als die Europäer*innen vor etwa fünfhundert Jahren Amerika erreichten und kolonisierten, brachten sie häufig Pflanzen aus der Alten Welt mit, um mit diesen die Felder auf den entdeckten Kontinenten zu bestellen. Doch manchmal kehrten sie auch mit in Europa unbekannten Stoffen aus der Neuen Welt zurück. Bislang gingen Forscher*innen eigentlich davon aus, dass das aus Südamerika stammende Kokain erst im 19. Jahrhundert auch in Europa konsumiert wurde. Doch ein archäologischer Fund könnte diese Annahme nun umstoßen.

So untersuchten Archäolog*innen in der Krypta eines alten Krankenhauses in der norditalienischen Stadt Mailand über 10.000 teils uralte menschliche Überreste. Darunter befanden sich einige Skelette, die auch aus dem 17. Jahrhundert stammten. Schon damals gab es in Norditalien erste Hospitäler, die sich der Versorgung der Kranken annahmen. Bei der Untersuchung des archäologischen Fundes stießen die Forschenden allerdings auf unerwartete Spuren von Kokain, wie Live Science berichtet.

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Kokain-Tee in Italien

Die Spuren in dem archäologischen Fund führen nun zu der neuen Annahme, dass die Kokapflanze, von der das heute berüchtigte weiße Pulver stammt, bereits zweihundert Jahre früher Europa erreichte. Damals wurde es vor allem von den Ureinwohner*innen Südamerikas genutzt, um das eigene Schicksal zu erleichtern. Sie kauten auf den Blättern, was die harte Arbeit für die Spanier und Portugiesen etwas erträglicher machen sollte.

Was die Mailänder*innen allerdings mit der Droge anfingen, ist nicht genau bekannt. Vorstellbar ist, dass auch sie einfach auf den Blättern kauten, oder diese aber für die Herstellung von Tee nutzen. Bei dem archäologischen Fund ließ sich feststellen, dass die Droge erst kurz vor dem Tod eingenommen wurde. Daher ist es ebenso wahrscheinlich, dass die Kranken das Kokain als Medikament zu sich nahmen, oder um die Schmerzen ihrer Leiden zu verringern. Möglicherweise verschnellerte die Einnahme des Rauschmittels den Tod der fraglichen Personen allerdings noch.

Quellen: Live Science

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