Veröffentlicht inScience

Archäologischer Fund: Forscher rätseln über uralten Friedhof – er birgt ein seltsames Geheimnis

Es gibt zahlreiche alte Geschichten von Gesellschaften, in denen nicht die Männer die Führungsrolle innehatten, sondern Frauen, wie die der Amazonen. Möglicherweise war dies auch in Spanien so.

Hände arbeiten an einem archäologischen Fund
© Microgen - stock.adobe.com

Die versunkene Stadt Atlantis - So könnte sie ausgesehen haben

Wolltest du schon immer wissen, wie die versunkene Stadt Atlantis ausgesehen haben könnte? Die Bilder-KI Midjourney gibt dir einen Ausblick.

Um etwas über die Vergangenheit zu lernen, kann ein archäologischer Fund oft eine große Hilfe sein. Dabei handelt es sich häufig um zerfallene Gemäuer oder Inschriften, doch auch ein uralter Friedhof birgt meist viele Geheimnisse.

Archäologischer Fund: Friedhof mit Überraschung

In der Nähe der Stadt Darro in Südspanien wurde schon vor einiger Zeit ein Friedhof entdeckt, der gleich durch mehrere Besonderheiten auffällt. Selten ist es zum Beispiel, dass Forscher*innen die Überreste von mehr als 55.000 verschiedenen Skeletten entdecken. Normalerweise handelt es sich um sehr viel niedrigere Zahlen. Der archäologische Fund sticht aber auch durch sein Alter hervor: So begannen die ersten Begräbnisse dort vor etwa 5.600 Jahren.

Aber auch das ist noch lange nicht alles. Denn wie die Forscher*innen, die die Untersuchungen der zahlreichen Überreste auf sich nahmen, herausfanden, ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern sehr unterschiedlich. So sind dort nicht etwa 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männer begraben. Stattdessen ließ sich eine deutliche Überzahl an Frauen feststellen. Laut Arkeonews ist das Verhältnis gerade bei jungen Menschen besonders weit auseinander: Demnach kommen zehn junge Frauen auf einen jungen Mann.

Auch interessant: Archäologischer Fund aus dem Mittelalter verblüfft Forscher

Das könnte die Entdeckung bedeuten

Insgesamt liegt die Relation bei dem archäologischen Fund allerdings bei zwei zu eins, was trotzdem noch ein ungewöhnliches Missverhältnis darstellt. Das führt die Forscher*innen zu einigen Rückschlüssen auf die Gesellschaft, die möglicherweise in der Region lebte. Manchmal kamen solche Missverhältnisse in der Geschichte schon vor, beispielsweise in Gesellschaften, in denen es prestigereicher war, ein weibliches Kind zu bekommen, als ein männliches.

Ein möglicher Grund für eine solche Regelung wäre, dass die Menschen in der Jungsteinzeit im Süden Spaniens nicht in einer patriarchalen, sondern in einer matriarchalen Gesellschaft lebten. In diesem Modell übernahmen meist Frauen die Führungsrollen in Familie und Staat, während Männer eher auf unterstützende Aufgaben beschränkt waren. Definitive Antworten kann der archäologische Fund zwar nicht geben – trotzdem planen die Forscher*innen, den Hinweisen nachzugehen.

Quellen: Arkeonews

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.