Veröffentlicht inScience

Forscher entdecken neuen Exoplaneten – er hält eine Überraschung bereit

Die Suche nach erdähnlichen Himmelskörpern wird von zahlreichen Wissenschaftler*innen unermüdlich geführt. Aber Erfolge lassen auf sich warten.

Mit Lava bedeckter Exoplanet
© Lev - stock.adobe.com

Wie sieht der Jupiter aus?

Der Jupiter ist ein Gasriese und der größte Planet in unserem Sonnensystem. Seine Oberfläche besteht aus Gaswolken, die riesige Bänder und Wirbel bilden. Das sorgt für eine fast unverwechselbare Oberfläche.

Nicht alle Sonden und Teleskope beschäftigen sich mit den Himmelskörpern in unserem Sonnensystem. Planeten, die außerhalb von unserem System liegen, nennt man Exoplaneten. Einer davon ist gar nicht weit entfernt.

Exoplanet: Erdnahes Exemplar entdeckt

Barnard’s Stern ist eine der nächstgelegenen Sonnen, die wir von der Erde aus untersuchen können. Mit gerade einmal sechs Lichtjahren wird das System nur von Alpha Centauri, einem Verbund aus drei Sternen, übertroffen. Dieses ist sogar nur vier Lichtjahre entfernt, oder 38 Billionen Kilometer. Das mag nach einer riesigen Distanz klingen, doch in kosmischen Verhältnissen ist es beinahe nichts. Gerade in solchen nahegelegenen Bereichen gelingt es Forscher*innen dabei immer wieder, einen Exoplaneten zu entdecken, wie auch im aktuellen Fall.

Der neu untersuchte Himmelskörper erhielt den Namen „Barnard b“, da er das bislang erste entdeckte Objekt in dem betreffenden System ist, neben dessen namensgebendem Stern. Interessant für die Wissenschaft ist er vor allem deswegen, weil er sich beinahe in der habitablen Zone befindet und aus festen Stoffen besteht. Ein Gasplanet ist zwar ebenfalls interessant, bietet aber keine Voraussetzungen für Leben. Allerdings liegt der neue Exoplanet leider nur fast in der bewohnbaren Zone, wie das European Southern Observatory angibt.

Lesetipp: Exoplanet zeigt ungewöhnliches Verhalten

Doch keine Voraussetzungen für Leben

Stattdessen ist „Barnard b“ zwanzig Mal näher an seiner Sonne, als Merkur in unserem System. Das bedeutet auch, dass er extrem heiß ist, die Oberflächentemperatur soll nach Berechnungen der Forscher*innen in ihrer Studie 125 Grad Celsius betragen. Daher kann der Exoplanet, trotz seiner geringen, erdähnlichen Masse, vermutlich keine Voraussetzungen für Leben, geschweige denn eine intelligente Version, bieten.

Die Untersuchungen nahm das Forschungsteam mithilfe von ESPRESSO vor. Damit ist allerdings nicht das Getränk gemeint, sondern ein hochpräzises Instrument des European Southern Observatory, mit dem die Kräfte, die durch die Gravitation auf einen Himmelskörper einwirken, gemessen werden können. Zusätzlich wurde ein riesiges Observatorium in Chile genutzt. Da der Aufwand groß ist, um einen relativ nahen Exoplaneten zu untersuchen, benötigten die Forschenden etwa fünf Jahre für ihre Arbeit.

Quellen: European Southern Observatory, „A sub-Earth-mass planet orbiting Barnard’s star“ (Astronomy & Astrophysics, 2024)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.