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Antarktis: Pflanzen auf dem Vormarsch – „Beginn eines dramatischen Wandels“

Eine grüne Antarktis ist für uns derzeit nicht vorstellbar. Doch die Anzeichen verdichten sich, dass dieser dramatische Wandel schneller kommen könnte, als wir dachten.

Pinguine in grüner Antarktis.
© theroff97 - stock.adobe.com

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Die Antarktis ist für vieles bekannt. Gigantische Eiswüste, Gletscher und Pinguine sind nur einige Beispiele. Eine Sache wird jedoch selten im gleichen Atemzug genannt: Pflanzen. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass sich das schon sehr bald ändern könnte.

Antarktis: Vegetation nimmt immer weiter zu

„Es ist der Beginn eines dramatischen Wandels“. Mit diesen Worten beschreibt Fernerkundungsexperte Olly Bartlett, tätig an der University of Hertfordshire im Vereinigten Königreich, die Ergebnisse der Studie, die er und seine Kolleg*innen vor kurzem veröffentlicht haben.

Gegenstand der Forschung war die aktuelle Veränderung der kältesten Gegend unserer Erde, der Antarktis. Denn wie die Studie herausstellt, steigt die prozentuale Vegetation auf der antarktischen Halbinsel immer weiter an. Dabei ist weniger die Tatsache an sich Grund zur Sorge, als das Tempo, mit dem diese Veränderungen geschehen.

„Es ist einfach die Geschwindigkeit der Veränderungen in einem extrem isolierten, extrem gefährdeten Gebiet, die uns alarmiert“, bestätigt auch Thomas Roland, seines Zeichens Mitautor der Studie, in einem Gespräch mit dem Wissenschaftsportal Nature, welches den Beitrag mit einem vielsagenden Foto auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) geteilt hat.

https://twitter.com/Nature/status/1842442450557698140

Lesetipp: Nicht nur auf dem Boden lassen sich bemerkenswerte Beobachtungen des eisigen Kontinents machen. Auch die Wolken der Antarktis bieten Diskussionsstoff.

Folgen könnten verheerend sein

Verantwortlich ist, wer hätte es gedacht, der Klimawandel. Zwischen 1986 und 2021 hat sich die Verteilung der Vegetation von 0,863 Prozent auf satte 11,947 Prozent erhöht. Hauptsächlich finden sich hierbei Moose wieder. Sollten sich diese noch weiter auf dem Kontinent ausbreiten, könnte im schlimmsten Fall sogar der komplette Zusammenbruch des dortigen Ökosystems drohen.

Denn diese bemerkenswerte Veränderung würde potentiell invasiven Arten Tür und Tor öffnen. Da sich ein Großteil der örtlichen Flora und Fauna an die Extrembedingungen, die in der Antarktis herrschen, angepasst hat, könnte ein solcher, vergleichsweise schneller, Wandel verheerend werden.

Quelle: „Sustained greening of the Antarctic Peninsula observed from satellites“ (2024; nature.com), nature.com, X (ehem. Twitter)/@Nature

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