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Archäologischer Fund: Forscher bergen uraltes Schiffswrack – es steht in Bezug zur Atlantis-Legende

In einem Schiffswrack vor der Küste von Sizilien haben Forscher*innen Schätze aus der Atlantis-Legende gefunden. Nun soll es endgültig vom Meeresboden befreit werden

KI-generiertes Bild eines antiken versunkenen Tempels.
© jkjeffrey - stock.adobe.com

Die versunkene Stadt Atlantis - So könnte sie ausgesehen haben

Wolltest du schon immer wissen, wie die versunkene Stadt Atlantis ausgesehen haben könnte? Die Bilder-KI Midjourney gibt dir einen Ausblick.

Die Aufsichtsbehörde für das Kultur- und Umwelterbe des Meeres der Region Sizilien hat vor wenigen Tagen eine bemerkenswerte Mitteilung veröffentlicht. Dabei geht es um einen archäologischen Fund, der schon seit längerem eng in Bezug zur berühmten „Atlantis“-Legende steht.

Archäologischer Fund vor Sizilien

Bereits 1988 wurde bei Tauchgängen vor der Küste von Bulala auf Sizilien das Wrack eines antiken griechischen Schiffs aus dem 5. Jahrhundert vor Christus entdeckt. Später bekam dieses den Namen „Gela II“. Antike Reste von Schiffen sind im Mittelmeer erstmal nichts Ungewöhnliches, doch weitere Untersuchungen des archäologischen Fundes förderten eine erstaunliche Überraschung für die Forscher*innen zutage.

Denn bei Expeditionen in den letzten Jahren wurden 86 Barren Orichalcum aus dem Wrack geborgen. Orichalcum, abgeleitet vom griechischen Wort „oreikhalkos“, bedeutet „Bergkupfer“. Es ist seit langem ein faszinierendes Thema für die Wissenschaft, wie Archeology News berichtet. Denn klassische Quellen wie etwa Platon beschreiben Orichalcum als ein äußerst wertvolles Metall. In der mythischen Stadt Atlantis soll dieses die Wände mehrerer Tempel bedeckt und ihnen einen roten Schimmer verliehen haben.

Während über die Zusammensetzung des Metalls viel diskutiert wurde, zeigt eine moderne Analyse der Barren aus Gela II, dass es sich dabei wohl um eine Legierung aus 75 bis 80 Prozent Kupfer und 14 bis 20 Prozent Zink mit Spuren von Nickel, Blei und Eisen handelt. Nun wollen die Forscher*innen das Schiffswrack weiter untersuchen und haben dafür ein großes Projekt in Angriff genommen.

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Bergung des Wracks hat begonnen

So hieß es vor wenigen Tagen in einem Facebook-Post der Aufsichtsbehörde für das Kultur- und Umwelterbe des Meeres der Region Sizilien: „Die Bergungsarbeiten für das Wrack namens ‚Gela 2‘, das 1995 im Meeresboden des Bulala-Distrikts in Gela entdeckt wurde, sind derzeit im Gange.“

Die geschätzte Zeit für die Durchführung der Arbeiten zur Wiederherstellung des archäologischen Fundes beträgt 270 Tage. In den nächsten Tagen soll zunächst der Abbau und die Rückgewinnung des Bootsholzes abgeschlossen werden. Bereits in diesem Juli wurde das Projekt von der Region Sizilien offiziell angekündigt.

In der Pressemitteilung betonte der Regionalrat für Kulturerbe und sizilianische Identität, Francesco Paolo Scarpinato, die Bedeutung des archäologischen Fundes für die Region Gela. So verspreche dieser, „das kulturelle und touristische Erbe der Region zu bereichern“. So können auch Besucher*innen darauf hoffen, das Schiffswrack bald selbst sehen zu dürfen. Denn zahlreiche in den Überresten geborgene Funde, darunter korinthische Helme und die sagenumwobenen Orichalcum-Barren, werden bereits im Archäologischen Museum von Gela ausgestellt.

Quellen: Archeology News, Facebook/Soprintendenza del Mare, Regione Siciliana

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