Im antiken Epetion, dem heutigen Stobreč, befand sich in der Antike eine bedeutende griechische Siedlung. Die Kolonistinnen und Kolonisten gründeten den Ort als Handelsplatz – vor allem aber diente er als Bindeglied zwischen den Küstengebieten und dem Inland. An ebendiesem Ort haben Forschende des kroatischen Instituts für Archäologie, geleitet von Dr. Marina Ugarković, nun entscheidende archäologische Funde gemacht.
Archäologischer Fund in Stobreč
„Es handelt sich um beeindruckende archäologische Funde, darunter eine griechische Mauer mit einer Länge von etwa 70 Metern, die an einigen Stellen über drei Meter hoch ist“, betonte Ugarković im Rahmen der Präsentation der Stätte vor der kroatischen Kulturministerin Nina Obuljen Koržinek, dem Staatssekretär Krešimir Partl sowie Vertreterinnen und Vertretern der Presse.
Besonders beeindruckend macht die Entdeckung die Tatsache, dass sie auf eine viel frühere Entstehung Eptions hinweist als bislang angenommen. Denn bislang ging man davon aus, die siedlung sei eim Rahmen der griechischen Kolonisation gegründet worden – also im 4. oder 3. Jahrhundert vor Christus (v. Chr.). Die nun enthüllte Befestigung jedoch soll aus dem 16. oder 15. Jahrhundert v. Chr. stammen.
In dieser Zeit befand sich das antike Griechenland in der mykenischen Periode. Sie war gezeichnet von mächtigen Palastzentren, wie Mykene und Tiryns, und zeichnete sich durch Handel, kriegerische Eliten und beeindruckende Architektur aus. Zu ihr gehörte etwa das Zyklomenmauerwerk oder Tholosgräber, wie man sie erst Ende August im Süden Kretas entdeckte.
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„Wir verfolgen dieses Thema“
„Dies ist ein Gebiet, das bereits in unseren Registern als ein Ort identifiziert wurde, an dem interessante Funde zu erwarten sind, daher werden hier archäologische Untersuchungen durchgeführt“, ergänzte Koržinek die Ausführungen der Archäologin. Aufgrund der hohen Bedeutung des archäologischen Fundes für Wissenschaft und Kultur wolle die Ministerin weitere Untersuchungen anstoßen.
„Wir verfolgen dieses Thema bereits seit mehreren Monaten, und Kollegen aus der Abteilung für Denkmalschutz in Zagreb sowie aus der Konservierungsabteilung in Split und dem Archäologischen Museum beobachten die Untersuchungen kontinuierlich, da alle der Meinung sind, dass es sich um eine äußerst interessante Stätte handelt.“
Nina Obuljen Koržinek
Quelle: Ministarstvo kulture i medija Republike Hrvatske
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