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Erde: Forscher machen unheimliche Geräusche des Magnetfeldes hörbar

Vor etwa 41.000 Jahren verlor das Magnetfeld der Erde einen Großteil seiner Kraft. Diesen Prozess haben Forschende nun für alle erlebbar gemacht.

Magnetfeld der Erde schützt für kosmische Strahlung. Computer-Grafik.
© alones - stock.adobe.com

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Im Weltall herrscht pure Stille, könnte man denken. Doch kosmische Phänomen sorgen immer wieder für merkwürdige Geräusche. Erst kürzlich ist es Forschenden gelungen das sogenannte Laschamp-Ereignis, bei dem sich das Magnetfeld der Erde kurzzeitig umkehrte, in gruselige Töne umzuwandeln. Wie das ganze klang, erfährst du jetzt.

Die gruseligen Geräusche der Erde

Vor etwa 41.000 Jahren würde das Erdmagnetfeld immer schwächer, bis es auf etwa fünf Prozent seiner heutigen Kraft herabsank. Durch das Laschamp-Ereignis konnten mehr und mehr kosmische Strahlungen die Erdatmosphäre erreichen. Genau dieses Phänomen konnten Forscher*innen der Technical University of Denmark und des Deutschen GeoForschungsZentrum aus Potsdam nun akustisch erlebbar machen.

Dafür nutzten sie unteranderem Daten der European Space Agency (ESA)-Mission Swarm, wie aus einer Mitteilung der ESA hervorgeht. Dabei untersuchten sie die Schwingungen der Magnetfeldlinien der Erde, die das Laschamp-Ereignis hervorrief. Daraus eine Stereotonversion und machten es in einem YouTube-Video zugänglich.

So klang das absinkende Erdmagnetfeld:

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Ergebnis in Kopenhagen ausgestellt

Mit den Daten der ESA-Satellitenmission Swarm können Wissenschaftler*innen besser verstehen, wie das Magnetfeld der Erde entsteht. Die dafür verwendeten Satelliten erfassen nicht nur die Magnetfelder aus dem Erdkern, sondern auch aus Schichten wie dem Erdmantel, der Kruste, den Ozeanen und sogar der Ionosphäre und Magnetosphäre. Diese Informationen sind entscheidend, um komplexe Vorgänge wie geomagnetische Umkehrungen und die innere Dynamik der Erde zu untersuchen.

Ein faszinierendes Beispiel dafür ist die aktuelle Vertonung des Laschamp-Ereignis. Dafür nahmen die Forschenden knarrendes Holz und fallenden Steine zur Hilfe und mischten sie mit den Daten. Die ungewöhnlichen Töne wurden zum ersten Mal in Kopenhagen über ein Lautsprechersystem abgespielt, wobei jeder der 32 Lautsprecher einen anderen Ort auf der Erde repräsentierte. So konnte das Publikum die dynamischen Veränderungen des Erdmagnetfelds akustisch erleben.

Quelle: ESA, YouTube

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