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Sonne erreicht ihr Maximum: NASA erwartet „reale Folgen für die Erde“

Die Sonne steuert auf ihr Aktivitätsmaximum zu, doch der Höhepunkt der Sonnenaktivität steht noch aus.

Sonne im Weltall
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Woraus besteht die Sonne? Das wird dich überraschen

Der gigantische Feuerball am Himmel hält immer noch viele Rätsel für uns bereit.Doch eines wollen wir für dich klären: Woraus besteht die Sonne?

Die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA) der USA, die Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) und das Solar Cycle Prediction Panel haben den Beginn des Maximums der Sonne bekannt gegeben. Das markiert eine Phase erhöhter Sonnenaktivität, die Teil des elfjährigen Zyklus der Sonne ist und durch häufigere Sonnenflecken, Eruptionen und koronale Massenauswürfe (CMEs) gekennzeichnet ist.

Sonne: Massenauswürfe können Stromnetze stören

Während eines solaren Maximums wird die Sonne aktiver, und es erscheinen mehr Sonnenflecken auf ihrer Oberfläche. Sonnenflecken sind Regionen intensiver magnetischer Aktivität, die den Fluss von Plasma stören und dadurch kühlere und dunklere Bereiche erzeugen. Diese Regionen können starke Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe auslösen, die erhebliche Auswirkungen auf das magnetische Umfeld der Erde haben.

„Während des Sonnenmaximums steigt die Anzahl der Sonnenflecken und damit die Sonnenaktivität“, erklärte Jamie Favors, Direktor des Weltraumwetterprogramms im NASA-Hauptquartier in Washington. „Dieser Anstieg der Aktivität bietet eine aufregende Gelegenheit, mehr über unseren nächsten Stern zu erfahren – hat aber auch reale FOlgen für die Erde und unser gesamtes Sonnensystem.“

Sonneneruptionen setzen elektromagnetische Strahlung frei, die Funkkommunikation stören kann. Koronale Massenauswürfe, die gewaltige Wolken geladener Teilchen durch den Weltraum schicken, können geomagnetische Stürme verursachen, wenn sie die Erde erreichen. Diese Stürme haben die Fähigkeit Stromnetze, Satellitenfunktionen und Navigationssysteme zu beeinträchtigen, erzeugen jedoch auch Polarlichter, wenn sie mit der Erdatmosphäre interagieren.

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Vorhersagen nur bedingt möglich

Die Unvorhersehbarkeit der Sonnenzyklen macht es schwer, den Zeitpunkt und die Stärke der Phasen von solarem Maximum und Minimum genau vorherzusagen. Forschende wie Michael Wheatland von der Universität Sydney betonen, dass das Verständnis des solaren Dynamos, der die magnetischen Felder der Sonne erzeugt, eine komplexe Herausforderung bleibe. Forscher*innen nutzen die Anzahl der Sonnenflecken und andere Indikatoren, um den Verlauf des Zyklus zu verfolgen.

Der aktuelle Sonnenzyklus hat sich als stärker erwiesen als die ursprünglichen Vorhersagen der NASA und der NOAA, bleibt jedoch innerhalb historischer Normen. Ein bemerkenswertes Ereignis war eine X9,0-Sonneneruption am vierten Oktober 2024, die zu den zwanzig stärksten jemals gemessenen zählt. Trotz ihrer Stärke gehört diese Eruption nicht zu den extremsten der Geschichte und zeigt damit die Variabilität der Sonnenaktivität.

„Diese Ankündigung bedeutet nicht, dass dies der Höhepunkt der Sonnenaktivität ist, den wir in diesem Sonnenzyklus erleben werden“, mahnte jedoch Elsayed Talaat, Direktor für Weltraumwetteroperationen bei der NOAA. „Die Sonne hat zwar das solare Maximum erreicht, aber der Monat, in dem die Sonnenaktivität ihren Höhepunkt erreicht, wird erst in einigen Monaten oder Jahren bestimmt werden.“

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Weltraumwetter besser verstehen

Forschende nutzen den aktuellen Zyklus, um Modelle zu verfeinern und die Vorhersagen über zukünftiges Sonnenverhalten zu verbessern. Einige von ihnen, die einen stärkeren Zyklus vorhergesehen hatten, könnten neue Erkenntnisse darüber liefern, wie die Sonne funktioniert.

Im Dezember 2024 wird die Parker Solar Probe der NASA ihren bisher engsten Vorbeiflug an der Sonne absolvieren und damit ihren eigenen Rekord als sonnennahe Raumsonde übertreffen. Das ist der erste von insgesamt drei geplanten Annäherungen in dieser Distanz. Missionen wie diese ermöglichen es Forschenden, das Weltraumwetter direkt an der Quelle besser zu verstehen.

Quelle: National Aeronautics and Space Administration

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