Wenn in der Wissenschaft die Rede von einem Himmelskörper ist, der außerhalb unseres Sonnensystems liegt, nennt man das einen Exoplanet. Davon sind bereits zahlreiche Varianten bekannt – doch deren Begleiter wurden noch nie identifiziert.
Exoplanet: Sein Mond ist anders
Auf der Erde gibt es eine ganze Menge an Teleskopen und anderen Messgeräten, deren ständige Aufgabe es ist, den Himmel zu beobachten und nach neuen Phänomenen oder Welten abzusuchen. Ein Team aus Forscher*innen machte sich nun daran, den Exoplaneten WASP-49 b genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser befindet sich etwa 635 Lichtjahre von der Erde entfernt, das ist etwa vierzig Millionen mal die Distanz von der Erde zur Sonne.
Dabei waren die Forschenden nicht direkt auf der Suche nach einem Exoplaneten, da WASP bereits bekannt ist. Stattdessen analysierten sie das ungewöhnliche Verhalten einiger Phänomene in der Nähe des Himmelskörpers. So ließ sich unter anderem eine seltsame Wolke entdecken, wie das Jet Propulsion Laboratory (JPL) berichtet. Da die Forscher*innen keine andere Erklärung für die Anomalie finden konnten, schlossen sie darauf, dass WASP-49 b über einen Mond verfügen muss. Das wäre der erste „Exomond“, dessen Existenz bewiesen ist.
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Das macht die Besonderheit des Trabanten aus
Ein Foto des Trabanten blieb das Forschungsteam zwar bisher schuldig, dennoch lässt sich durch die bisher gemachten Beobachtungen leicht auf die mögliche Beschaffenheit des Mondes schließen. Eine ähnliche Wolke aus verschiedenen Gasen wird auch in unserem Sonnensystem, von dem Jupitermond Io, erzeugt. Dieser verzeichnet eine überaus hohe vulkanische Aktivität, was bedeuten könnte, dass auch der Begleiter des Exoplaneten WASP-49 b vulkanisch hochaktiv ist.
Doch wenn der „Exomond“ tatsächlich so aufgebaut ist wie Io, wird er wohl nicht mehr lange leben. Io ist deswegen vulkanisch derartig aktiv, weil er durch die gewaltige Masse des Jupiter immer wieder angesogen wird. Durch die Fliehkraft bewegt sich der Trabant aber wieder weg, was Kräfte erzeugt, die die Hitze auslösen. Der Begleiter des Exoplaneten dürfte daher ein ähnliches Schicksal erleiden, was auch für Io vorausgesagt wird: Über kurz oder lang verliert der Mont immer mehr Masse, bis er schließlich von seinem Gasriesen kurzerhand einverleibt wird. Apurva Oza, der Teamleiter beim JPL, erklärte: „Wenn dort wirklich ein Mond ist, wird er ein sehr zerstörerisches Ende finden.“
Quellen: JPL
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