Bei Bauarbeiten wurde auf Malta ein bemerkenswerter archäologischer Fund freigelegt. Forscher*innen fanden nun heraus, dass dieser zu einem ganzen Komplex gehört, dessen Alter auf etwa 2.300 Jahre geschätzt wird. Dabei handelt es sich um eine antike Grabstätte, die vermutlich während der punischen und auch der frührömischen Zeit genutzt wurde.
Archäologischer Fund: Uralte Grabkammern entdeckt
„Im September 2024 wurde bei Grabungsarbeiten in der Nähe des Mater Dei-Krankenhauses in Birkirkara ein bedeutender archäologischer Fund gemacht“, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung des Superintendence of Cultural Heritage (SCH) des Inselstaates heißt. So wurde bei der Verlegung einer neuen Trinkwasserleitung eine in den Fels gehauene Kammer entdeckt. Diese stellt sich später als Teil eines antiken Grabkomplexes heraus.
Dieser besteht aus insgesamt drei Grabkammern, die durch einen zentralen Schacht verbunden sind. Die Eingänge zu diesen waren noch mit ihren ursprünglichen Steinplatten versiegelt. Die Forscher*innen bezeichnen dies nicht nur als „einen außergewöhnlich guten Erhaltungszustand für ein über 2.000 Jahre altes Grab“. Es bedeutet auch, dass der archäologische Fund vorher noch nicht durch Grabräuber*innen geplündert wurde.
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Zahlreiche Artefakte
So wurden allein in der ersten Kammer zahlreiche Skelettreste und eine Sammlung von Grabbeigaben entdeckt. Zwei Wochen lang haben Forscher*innen aus den Bereichen Archäologie und Osteologie des SCH die Grabkammern sorgfältig ausgegraben. Dabei stellten sie unter anderem fest, dass viele der Knochen systematisch angeordnet waren.
Die Wissenschaftler*innen vermuten, dass bei späteren Bestattungen frühere Überreste möglicherweise neu angeordnet wurden, um Platz für neue Beisetzungen zu schaffen. Zudem geben die Grabbeigaben „wertvolle Einblicke in die Bestattungspraktiken der damaligen Zeit“, so die Pressemitteilung. Diese Entdeckungen bestätigten die antike Nutzung des Grabes, die etwa 2.300 Jahre zurückreicht, also bis in die punische Zeit. Einige Artefakte deuten jedoch auch daraufhin, dass auch während der frühen römischen Zeit Menschen dort bestatten wurden.
Die Artefakte und menschlichen Überreste wurden nun zur Reinigung, Konservierung und detaillierten Untersuchung ins Labor des SCH gebracht. Eine genaue Untersuchung der Typologie der Grabbeigaben sowie eine Analyse der Knochen soll dabei wichtige Informationen über die im archäologischen Fund bestatteten Personen liefern. Dadurch hofft das SCH, tiefere Einblicke in die Geschichte der begrabenen Gemeinschaft zu erhalten.
Quelle: Superintendence of Cultural Heritage
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