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Archäologischer Fund: „Große Stadt mit Pyramiden“ – Forscher entdecken verlorenen Ort

Mithilfe der Lidar-Technologie machten die Forschenden die Strukturen im Dickicht des Dschungels sichtbar. Ihr Fund könnte hilfreich bei der Planung moderner Städte sein.

KI-generiertes Bild von einem Archäologen, der eine alte Struktur ausgräbt.
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Ein archäologischer Fund im mexikanischen Dschungel sorgt für Aufsehen: Forscher*innen haben eine bisher unentdeckte Maya-Stadt namens Valeriana gefunden. Diese uralte Stadt blieb jahrhundertelang verborgen, umgeben von dichter Vegetation im mexikanischen Bundesstaat Campeche. Die Forscher*innen entdeckten Valeriana mithilfe der Lidar-Technologie, die detaillierte Karten des Areals erstellt. Mit dieser Technik gelang es den Archäolog*innen, mehrere tausend Bauwerke wie Pyramiden, Tempel und Plätze sichtbar zu machen.

Archäologischer Fund könnte Maya-Hauptstadt sein

Luke Auld-Thomas von der Northern Arizona University (NAU) erklärte die enorme Bedeutung der Entdeckung. Die Ergebnisse bestätigen, dass noch viele Maya-Stätten unentdeckt im Dschungel liegen. „Wir haben nicht nur ländliche Gebiete und kleinere Siedlungen gefunden“, sagte Auld-Thomas in einer Mitteilung der NAU. Besonders überrascht sei das Forschungsteam gewesen, als es „eine große Stadt mit Pyramiden direkt neben der einzigen Autobahn der Gegend“ fand. Auch die wissenschaftliche Gemeinschaft hatte von dieser Maya-Stadt bisher nichts gewusst.

Analysen der Ruinen zeigen, dass Valeriana eine klassische Maya-Hauptstadt gewesen sein könnte. Die Forscher*innen entdeckten Plätze, die durch breite Dämme verbunden sind, sowie einen Ballspielplatz und ein großes Wasserreservoir. Die Anlage der Stadt deutet darauf hin, dass Valeriana einst ein bedeutendes Zentrum gewesen sein muss. Ihre gesammelten Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Antiquity.

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Fund könnte hilfreiche Hinweise für moderne Städte liefern

Diese Entdeckung gibt Einblick in die ausgeklügelte Bauweise und Städteplanung der Maya. Die Forscher*innen hoffen, dass die archäologischen Funde in Valeriana neue Hinweise auf das gesellschaftliche und ökologische Wissen der Maya liefern können. Laut Auld-Thomas könnten die Stadtstrukturen der Maya sogar heutige urbane Entwicklungen beeinflussen.

„Angesichts der ökologischen und sozialen Herausforderungen, denen wir aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums gegenüberstehen, kann es nur hilfreich sein, antike Städte zu untersuchen und unsere Vorstellung davon zu erweitern, wie das Leben in der Stadt aussehen kann“, so Auld-Thomas.

Moderne Technologie liefert Ergebnisse

Die Lidar-Technologie (Light Detection and Ranging) verwendet Laserstrahlen, um die Oberfläche eines Gebiets präzise zu vermessen und dreidimensionale Karten zu erstellen. Aus der Luft werden dabei Laserimpulse ausgesendet, die auf den Boden treffen und reflektiert werden. Diese Daten liefern exakte Informationen über die Geländehöhe und können Vegetation durchdringen.

Dadurch können Strukturen sichtbar werden, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Besonders in der Archäologie ist Lidar wertvoll, um versteckte Ruinen in dicht bewachsenen Regionen wie dem Dschungel zu entdecken, ohne den Boden manuell abzusuchen.

Der Fund von Valeriana unterstreicht das große Potenzial dieser Technologie in der Archäologie. Künftige Forschungen sollen das Gebiet weiter erschließen und den Dschungel nach weiteren Ruinen absuchen. Der Maya-Dschungel scheint voller archäologischer Funde zu sein, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Quelle: „Running out of empty space: environmental lidar and the crowded ancient landscape of Campeche, Mexico“ (2024, Antiquity); Northern Arizona University

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