Wenn ein archäologischer Fund gemacht wird, besteht oft einige Zeit lang Uneinigkeit darüber, wem dieser zuzuordnen ist. Im Falle einiger Relikte aus Griechenland soll das Rätsel um deren Besitzer nun gelüftet worden sein.
Archäologischer Fund: Hier wurde ein anderer Alexander begraben
Einer der womöglich bekanntesten Herrscher aller Zeiten war Alexander der Große, der im vierten Jahrhundert vor Christus (v. Chr.) das gesamte persische Großreich eroberte. Im Verlaufe seines kurzen Lebens reichte bereits seine Bekanntheit in die komplette damals erreichbare Welt hinaus, was sich nach seinem Tod noch verstärkte. Das bedeutet allerdings auch, dass sich viele seiner Taten auch in archäologischen Funden nachvollziehen lassen. Direkte persönliche Besitztümer des legendären Königs war die Forschung in der Vergangenheit jedoch schuldig geblieben – bis jetzt.
Im östlichen Griechenland befinden sich einige archäologische Funde, die bislang immer der Familie Alexanders zugeordnet wurden. Seitdem streiten sich Forscher*innen, wer genau dort begraben lag, und wem folglich die dort entdeckten Artefakte zuzuordnen sind. Eine Gruppe aus Wissenschaftler*innen nahm sich der Gräber an und konnte feststellen, dass nicht Alexander, aber sehr wohl sein Vater und weitere Verwandte dort bestattet wurden. Doch obwohl damit die letzte Ruhestätte des Königs weiterhin ein Mysterium bleibt, stießen die Forschenden auf eine andere Überraschung.
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Das entdeckten die Forscher
So gelang es ihnen laut dem Greek Reporter, einwandfrei festzustellen, dass einige der in den Grabkammern gelagerten Gegenstände Alexander selbst gehörten. Dabei ist unter anderem eine Art Gewand, das der griechische König aus den Beständen des Perserreiches in Babylon entnahm, als er die Stadt eroberte. Das Forschungsteam gelangte zu der Annahme, da der entdeckte Umhang Spuren weißer Farbe aufweist. Genauso wurde die Kleidung Alexanders beschrieben, außerdem besteht der archäologische Fund aus Baumwolle, einem Stoff, der den Griechen unbekannt war.
Das Kleidungsstück stammte also mit hoher Sicherheit aus dem Perserreich, was lediglich die Frage offen lässt, wieso es in dem Grab eines der Nachfolger des Griechenkönigs zu finden war. Die Antwort darauf ist einfach: Als Alexander 323 v. Chr. starb, wurden seine Besitztümer unter seinen Nachfolgern aufgeteilt. Der hier begrabene Philipp III. von Makedonien erhielt also vermutlich das Gewand. Dazu kommt noch, dass der archäologische Fund in einen reichen Schatz an weiteren Insignien und königlichem Schmuck eingebettet ist. Damit gibt dieser auch einen Hinweis darauf, wie wichtig es den Menschen bereits damals war, solche Artefakte zu bewahren.
Quelle: Greek Reporter
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