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Atlantik: Forscher warnen vor globaler Katastrophe – „verheerende und irreversible Auswirkungen“

Anstieg des Meeresspiegels, beispiellose Extremwettereignisse und die Bedrohungen der Landwirtschaft. Dies sind nur einige der möglichen Folgen eines Phänomens im Atlantik, vor dem zahlreiche Forscher*innen nun dringend warnen.

Sturm an einem Palmenstrand.
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Klimawandel: Die Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft

Der menschengemachte Klimawandel verändert unsere Welt mit vielfältigen Folgen. Welche Bereiche sind akut betroffen?

Wissenschaftler*innen aus aller Welt warnen vor einer globalen Bedrohung, die ihrer Meinung bislang ernsthaft unterschätzt wurde. Die Dringlichkeit der Lage haben sie in einem offenen Brief Ausdruck verliehen. Darin fordern sie die Politik auf, angesichts des Klimawandels umgehend Maßnahmen zu ergreifen.

Klimawandel: 44 Forscher*innen unterschreiben offenen Brief

Der Brief, der am 21. Oktober veröffentlicht wurde, haben dabei 44 renommierte Klimawissenschaftler*innen aus allen Teilen der Welt unterschrieben. Darunter auch Forschende aus Deutschland. Konkret geht es in diesem um den drohenden Kollaps der wichtigsten Meeresströmung im Atlantik. Diese ist auch unter dem Namen AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) bekannt. Untersuchungen zeigen, dass die Strömung aufgrund des Klimawandels immer langsamer wird und bald einen Wendepunkt erreichen könnte.

Ihr Schreiben richten die Forscher*innen ausdrücklich an den Nordischen Ministerrat. Sie betonen aber ganz klar auch die fatalen globalen Folgen eines solchen Ereignisses: „Eine solche Änderung der Meeresströmungen hätte verheerende und irreversible Auswirkungen, insbesondere für die nordischen Länder, aber auch für andere Teile der Welt.“

Denn die AMOC bestimmt die Lebensbedingungen in der Arktisregion und damit auf lange Sicht auch die aller Menschen auf dem Globus. „Die Wissenschaft bestätigt zunehmend, dass die Arktis ein ‚Ground Zero‘ für Kipppunktrisiken und Klimaregulierung auf dem gesamten Planeten ist“, heißt es in dem Brief.

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Risiko des Zusammenbruchs steigt

Kipppunktrisiken können bereits innerhalb des 1,5 bis zwei Grad Celsius Klimabereichs des Pariser Abkommens auftreten. Die Welt bewegt sich derzeit laut den Forscher*innen jedoch weit über diesen Bereich hinaus, nämlich bei 2,5 Grad Celsius. Der offene Brief bezieht sich dabei auf einen Bericht des IPCC (The Intergovernmental Panel on Climate Change).

In diesem heißt es: „Es besteht mittleres Vertrauen, dass die Atlantische Meridionale Umwälzströmung nicht vor 2100 abrupt zusammenbrechen wird. Sollte dies jedoch passieren, würde dies sehr wahrscheinlich abrupte Verschiebungen in regionalen Wettermustern und große Auswirkungen auf Ökosysteme und menschliche Aktivitäten verursachen.“

Die Forscher*innen geben in ihrem Brief eine klare Antwort auf den Bericht: „Der Zweck dieses Briefes ist es, die Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass nur ‚mittleres Vertrauen‘ in die Nichtkollision der AMOC nicht beruhigend ist und die Möglichkeit eines AMOC-Zusammenbruchs in diesem Jahrhundert offen lässt. Und es ist sogar noch wahrscheinlicher, dass ein Zusammenbruch in diesem Jahrhundert ausgelöst wird, sich aber erst im nächsten voll entfaltet.“

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Wetterextreme und Anstieg des Meeresspiegels

Angesichts der zunehmenden Hinweise auf ein höheres Risiko eines AMOC-Zusammenbruchs fordern sie, dass die Risiken eines Kipppunkts in der Arktis oder im Atalantik, in der Verwaltung und Politik ernst genommen werden. Denn die Forscher*innen sind sich sicher, dass das Ergebnis eines solchen Ereignisses „katastrophal wäre und die gesamte Welt für die kommenden Jahrhunderte beeinflussen würde.“

Zunächst würden das vor allem die nordischen Länder zu spüren bekommen. Diese würden sich stark abkühlen, die umliegenden Regionen jedoch erwärmen. Was eine Vergrößerung und Vertiefung des „kalten Flecks“ bedeuten würde, der sich bereits über dem subpolaren Atlantik gebildet hat. Die Folgen wären dann beispiellose Wetterextreme.

Auch die Landwirtschaft in Nordwesteuropa wäre so stark bedroht. Weitere Folgen wären ebenso ein erheblicher zusätzlicher Anstieg des Meeresspiegels, insbesondere entlang der amerikanischen Atlantikküste. Dazu käme eine Umwälzung der Meeresökosysteme und der Fischerei.

Im Angesichts all dieser Bedrohungen aufgrund des Klimawandels stellen die Wissenschaftler*innen eine klare Forderung an den nordischen Ministerrat. Dieser sollte dringlichst „Schritte[…] unternehmen, um dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren. Dies könnte bedeuten, die starke internationale Stellung der nordischen Länder zu nutzen, um den Druck zu erhöhen, den weltweiten Bemühungen um eine möglichst schnelle Emissionsreduzierung mehr Dringlichkeit und Priorität einzuräumen, um das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-°C-Ziel einzuhalten.

Quellen: Open Letter by Climate Scientiststo the Nordic Council of Minister, The Intergovernmental Panel on Climate Change

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