Auf der ganzen Welt suchen Forscher*innen im Boden nach Zeugnissen der Vergangenheit. Ein Ort, an dem sie dabei häufig fündig werden, ist die legendäre antike Stadt Pompeji, die beim Ausbruch des Vesuvs zerstört wurde. Ein aktueller archäologischer Fund belegt, wie gut manche Menschen dort vor dem Ausbruch lebten.
Archäologischer Fund: „Kleinhaus“ in Pompeji
Normalerweise geht es bei archäologischen Funden, die Rückschlüsse auf den Lebensstil der Reichen und Wohlhabenden geben, um große, ausufernde Gebäude, in denen diese ihre Zeit verbrachten. Doch in Pompeji scheint das nicht immer so gewesen zu sein. Die damals florierende Stadt geriet im ersten Jahrhundert nach Christus (n. Chr.) in eine Katastrophe, als der nahegelegene Vulkan Vesuv sie mit Asche und Lava überschüttete.
In der Folge des Ausbruchs kam es zu schrecklichen Szenen und unvorstellbaren Tragödien. Doch für die Nachwelt ist das Ereignis ein Vorteil: Unter der verhärteten Asche und dem Bimsstein blieb eine ganze antike Stadt praktisch konserviert, was bereits in der Vergangenheit zu spektakulären archäologischen Funden führte.
Ein aktueller archäologischer Fund zeigt zum Beispiel ein sogenanntes „Tiny House“, wie die Fundstätte Pompeji es angibt, auf Deutsch etwa „Kleinhaus“. Der Begriff ist abgeleitet von klassischen englischen „Tiny Houses“, die das Stadtbild kleiner Vorstädte dominieren. Wie auch im vorliegenden Fall handelt es sich dabei meist um Reihenhäuser, die eng gebaut und äußerlich weniger spektakulär sind, dafür aber im Innenraum mit reichhaltiger Dekoration aufwarten.
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Das hat die Entdeckung zu bedeuten
In Pompeji zeigt der Innenraum des archäologischen Fundes einen besonders kunstvoll gestalteten Innenraum. Dort befinden sich offenbar besonders hochwertige Wandmalereien, die unter anderem die Legende von Hyppolytus und Phaedra darstellen. Dabei handelt es sich um eine brutale Geschichte einer Frau, die sich in ihren Stiefsohn verliebte, von seiner Zurückweisung aber so wütend war, dass sie ein riesiges Blutbad anzettelte.
Dazu kommen, wie es in römischen Zeiten üblich war, zahlreiche Darstellungen von sexuellen Interaktionen zwischen verschiedenen Lebewesen. Eine der Lehren, die Forscher*innen bereits aus archäologischen Funden in Pompeji ziehen konnten, ist, dass die Römer*innen außerordentlich freizügig unterwegs waren. In diesem Fall zeigen die Wandmalereien eine Liebesszene zwischen einem mythischen Satyrwesen und einer Nymphe. Neben den Kunstwerken konnte das verantwortliche Forschungsteam auch zahlreiche weitere Artefakte ausmachen, doch allein das kleine Haus ist noch lange nicht vollständig erforscht. Es sind also noch mehr Funde zu erwarten.
Quellen: Archäologische Stätte Pompeji
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