Ein Schwarzes Loch kann auf viele verschiedene Weisen erforscht werden. Eine Möglichkeit ist es, mithilfe hoch entwickelter Teleskope ein Foto zu machen. Aber auch eine Messung der Röntgenstrahlen kann zum Erfolg führen, wie ein kürzlicher Fall belegt.
Schwarzes Loch: Röntgenstrahlung wird fündig
Die US-amerikanische Raumfahrtorganisation NASA verfügt seit vielen Jahren über ein spezielles Messgerät, das dazu in der Lage ist, Röntgenstrahlen zu erkennen. Chandra, wie die Astronom*innen das Observatorium getauft haben, gelang es vor kurzem, den Jet eines Schwarzen Loches genauer zu untersuchen. Dabei handelt es sich um einen hoch energiereichen Strahl, der nach außen dringt. Wie bei vielen anderen ähnlichen Himmelskörpern verfügt auch das Loch im Zentrum der Galaxie Centaurus A über einen solchen.
Interessant ist nicht nur die Zusammensetzung von Jets, sondern auch ihre spezifische Strahlungssignatur. Offenbar sondern diese besonders helle und leicht erkennbare Röntgenstrahlen ab. Schwer zu entdecken sind sie in keinem Fall, manche dieser Exemplare sind größer als ganze Galaxien, wie die Universität Michigan (U-M) erklärt.
Eine Abbildung ihrer Röntgenstrahlen könnte „ein einzigartiges Bild“ des dahinterliegenden Schwarzen Loches schaffen, wie David Bogensberger, Postdoktorand an der U-M, meint. Er war einer der beteiligten Forscher*innen an einer überraschenden Entdeckung.
Auch interessant: Schwarzes Loch: Forscher enthüllen fehlendes Bindeglied
Dieses Exemplar ist besonders
So gibt es offenbar besonders helle und energiereiche kleine Flecken in einem solchen Strahl, der einem Schwarzen Loch entweicht, die Knoten genannt werden. Beeindruckend war bei der Entdeckung der Wissenschaftler*innen vor allem deren Verhalten. Offenbar bewegen sie sich mit mindestens 94 Prozent der Lichtgeschwindigkeit. In einem Fall wirkte es sogar, als wäre das Exemplar schneller als das Licht.
Es scheint so, als rasen diejenigen Objekte, die genau eine mittlere Distanz vom Schwarzen Loch besitzen, mit Abstand am schnellsten. Bislang glaubte man, dass die höchsten Geschwindigkeiten eher direkt an dem Loch vorkommen, doch stattdessen gilt für die Knoten eher eine Art Mittelregion.
Am schnellsten fliegen sie, wenn sie weder besonders nah noch besonders weit entfernt sind. Was genau die Entdeckungen für die künftige Forschung bedeuten, ist unklar. Doch für die beteiligten Forscher*innen ist eindeutig, dass sie eine nützliche neue Weise demonstrieren konnten, durch die sich kosmische Phänomene erforschen lassen.
Quellen: Universität Michigan
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.