Veröffentlicht inScience

Archäologischer Fund: Entdeckung in uraltem Gefäß – sie enthüllt „ein antikes ägyptisches Mysterium“

Die Welt des antiken Ägyptens wimmelt nur so von Sagen und Legenden. Ein archäologischer Fund zeigt, wie tief diese in der Lebensrealität der Menschen damals verankert waren.

KI-generiertes Bild einer Vase mit Hieroglyphen
© Sun_Generative - stock.adobe.com

7 bizarre Ausgabungen in Ägypten, die heute noch Fragen aufwerfen

Die antike ägyptische Kultur steckt auch heute noch voller Rätsel. Wir zeigen dir 7 bizarre Ausgabungen in Ägypten, die auch heute noch Fragen aufwerfen.

Das Land der Pyramiden und Pharaonen fasziniert die Forschung schon seit mehreren Jahrhunderten. Vor allem ein archäologischer Fund stellte Wissenschaftler*innen bisher vor Rätsel. Dabei handelt es sich um ein antikes Gefäß, dessen Inneres nun neue Einblicke in das Leben der Menschen vor tausenden von Jahren zutage gefördert hat.

Archäologischer Fund zeugt von „magischen Ritualen“

Das uralte Artefakt befand sich dabei schon seit 1984 im Besitz Tampa Museum of Art. Es ist mit dem Kopf von Bes verziert, einem altägyptischen Gott oder Schutzdämon. Das Gefäß wird deshalb auch als Bes-Becher bezeichnet. Bisher war jedoch nicht genau klar, wofür diese genau hergestellt wurden. Doch ein Forschungsteam hat den archäologischen Fund mittels modernster Methoden erneut untersucht.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse haben sie vor Kurzem im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht. So schreiben die Forscher*innen darin, dass sich in dem Becher zahlreiche Rückstände von Substanzen nachweisen ließen, denen „traditionell eine psychotrope und medizinische Wirkung zugeschrieben“ werden.

„Die Studie wirft damit Licht auf ein antikes ägyptisches Mysterium: Das Geheimnis, wie Bes-Becher vor etwa 2.000 Jahren verwendet wurden“, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung der University of South Florida heißt. Denn aufgrund der neuen Entdeckung kann der archäologische Fund nun im Kontext „magischer Rituale“ und „ägyptischer Mythen“ verortet werden.

Lesetipp: Archäologischer Fund in Pompeji – eigenartiges Gebäude verblüfft Forscher

Forscher*innen finden Rauschmittel

Das stellt dabei einen bedeutenden Schritt in der Altertumsforschung dar. Denn die Rückstände seien die allerersten physischen Beweise für Halluzinogene in einem altägyptischen Becher. Diese würden damit schriftliche Aufzeichnungen und jahrhundertealte Mythen über Rituale und Praktiken im antiken Ägypten bestätigen.

So erklärt Davide Tanasi, Professer an der University of South Florida: „Es gibt keine Forschung, die jemals herausgefunden hat, was wir in dieser Studie herausgefunden haben“, sagte Tanasi. „Zum ersten Mal konnten wir alle chemischen Signaturen der Bestandteile der flüssigen Mischung identifizieren, die im Bes-Becher des Tampa Museum of Art enthalten ist, einschließlich der von den Ägyptern verwendeten Pflanzen, die alle psychotrope und medizinische Eigenschaften haben.“

Auch interessant: Archäologischer Fund – mysteriöse Siegel enthüllen vergessen geglaubtes Wissen

Dazu sollen die Rituale gedient haben

Zuvor wurde zwar bereits vermutet, dass die Becher für medizinische Rituale genutzt wurden. Da es sich bei Bes um einen Gott handelte, der für Fruchtbarkeit, medizinische Heilung und magische Reinigung verehrt wurde. Dies scheinen die Untersuchungen jetzt zu bestätigen.

So enthüllten diese, dass der archäologische Fund „einen Cocktail aus psychedelischen Drogen, Körperflüssigkeiten und Alkohol enthielt“. Eine Kombination, die Tanasi zufolge in einem magischen Ritual verwendet wurde, das einen ägyptischen Mythos nachstellen sollte. Das Gebräu bestand dabei unter anderem aus Honig, Sesamsamen, Pinienkernen, Lakritze und Trauben. Es sollte damit wohl an Blut erinnern und in Kombination mit dem Ritual wahrscheinlich die Fruchtbarkeit fördern.

„Religion ist einer der faszinierendsten und rätselhaftesten Aspekte antiker Zivilisationen“, fasst Tanasi in Bezug auf den archäologischen Fund zusammen. Er fügt hinzu: „Mit dieser Studie haben wir wissenschaftliche Beweise dafür gefunden, dass die ägyptischen Mythen eine Art Wahrheit enthalten, und sie hilft uns, Licht in die kaum verstandenen Rituale zu bringen, die wahrscheinlich in den Bes-Kammern in Sakkara, in der Nähe der großen Pyramiden von Gizeh, durchgeführt wurden.“

Quelle: „Multianalytical investigation reveals psychotropic substances in a ptolemaic Egyptian vase“ (Scientific Reports 2024), University of South Florida

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.