Wenn die Menschheit zurückschaut, um ihre Vergangenheit zu erforschen, kann ein archäologischer Fund behilflich sein. Mithilfe eines solchen wurde bereits das älteste Alphabet der Menschheit, die mesopotamische Keilschrift, entdeckt. Doch diese könnte nun ihren Status verlieren.
Archäologischer Fund: Sensation in Syrien
Welches Schriftsystem das älteste der Menschheit ist, ist eine lang umstrittene Frage. Einige Kandidaten erheben Anspruch auf den Posten, so zum Beispiel ein chinesisches Alphabet, das möglicherweise aus dem 6. Jahrtausend vor Christus stammt. Doch dessen Status ist umstritten, da es einige wichtige Merkmale nicht aufweist. Unumstritten ist hingegen die sumerische Keilschrift, die sich im ehemaligen Mesopotamien entdecken ließ. Doch ein aktueller archäologischer Fund lässt einen neuen Kandidaten ans Licht treten.
So gelang es Forscher*innen der Johns Hopkins Universität offenbar, in einer antiken Stadt im heutigen Syrien eine alte Tontafel auszugraben. Diese ist, wie die Universität selbst angibt, anscheinend übersät mit fremdartigen Schriftzeichen. Nach der Datierung der Tontafel waren sich die Wissenschaftler*innen sicher, eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht zu haben. Der archäologische Fund ist nämlich etwa 4.400 Jahre alt.
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Das hat die Entdeckung zu bedeuten
Wenn das betreffende Alter stimmt, würde das den archäologischen Fund zum Anwärter für das älteste Alphabet der Menschheit machen. Das neu entdeckte Schriftsystem wäre damit rund 500 Jahre älter als die frühesten Zeugnisse der sumerischen Keilschrift. Auch der Ort, an dem der Fund gemacht wurde, ist ungewöhnlich: So erwarteten die Forscher*innen offenbar gar nicht, hier auf Schrift zu stoßen, sondern forschten nach anderen Artefakten.
Entdeckt wurde die Tontafel, die bislang nicht entziffert werden konnte, übrigens in einer Grabkammer. Diese beherbergte bereits mehrere Skelette aus derselben Zeit sowie Gold, Silber und Juwelen als Grabbeigaben. Damit zeigt sich auch, dass ein archäologischer Fund selten allein kommt. Weitere Entdeckungen aus der Gegend sind den Forschenden zufolge zu erwarten. Die Details zu der neuen ältesten Schrift will das Team allerdings erst später präsentieren.
Quellen: Johns Hopkins Universität
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