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Archäologischer Fund: „Wirklich völlig neues Gebäude“ in Italien entdeckt – Ausgrabung noch unklar

Ein archäologischer Fund in Aquileia ist normalerweise keine Besonderheit. Doch die aktuelle Entwicklung sorgt für Aufsehen.

Archäologischer Fund in Aquileia
© Stefano Gasparotto - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Österreichische und italienische Forscherinnen und Forscher haben vor Kurzem einen neuen archäologischen Fund in Italien vorgestellt. Dieser befindet sich im Gebiet Aquileia, welches bereits seit langem ein UNESCO-Weltkulturerbe ist. Doch es gibt einige Besonderheiten.

Archäologischer Fund: Antike Basilika ist „völlig neues Gebäude“

„Es ist schon faszinierend, ein wirklich völlig neues Gebäude zu finden, von dem man in 150 Jahren intensiver Forschungsgeschichte nichts wusste“. Mit diesem Satz feiert Stefan Groh vom Österreichischen Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften die neueste Entdeckung, welche er gemeinsam mit italienischen Partner*innen gemacht hat.

Gegenüber APA-Science, dem Wissenschaftsbereich der Austria Presse Agentur, auch APA genannt, berichtet Groh von der frühchristlichen Basilika, welche im Gebiet von Aquileia entdeckt wurde. Diese soll 37 mal 61 Meter groß und im byzantinischen Baustil gehalten sein, wodurch sie zu einem Novum wird.

Denn dieser Baustil ist bisher ausschließlich im östlichen Mittelmeerraum, genauer gesagt im Bereich des ehemaligen byzantinischen Reichs, entdeckt worden. Mehr noch: Die Kirche ist über die Zeit von einem etwa zehn mal zehn Meter großen Grabbau in drei Schritten zu den monumentalen Ausmaßen ausgebaut worden. Die byzantinische Erweiterung erfolgte dabei wohl in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts nach Christus.

Lesetipp: Nicht nur in Italien werden regelmäßig archäologische Funde gemacht. So wurde etwa in Jerusalem nun etwas gefunden, was man als „mögliches Tor zur Unterwelt“ bezeichnen kann.

Ausgrabung bisher noch nicht vollzogen

Es gibt noch eine weitere Besonderheit bei diesem archäologischen Fund: Denn die Basilika in Aquileia wurde bisher noch gar nicht ausgegraben. Vielmehr kamen moderne, geophysikalische Methoden und Bohrungen zum Einsatz, welche den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit gaben, auch ohne größeren Eingriff in den Boden zu schauen.

„Mit Hilfe von Bodenradar sowie magnetischen und elektromagnetischen Widerstandsmessungen erhalten die Forscher ohne Grabungen Aufschluss über im Untergrund verborgene Bauten“, berichtet APA-Science hierzu. Ob dieser archäologische Fund überhaupt das Tageslicht jemals erblicken wird, ist derzeit noch unklar. „Wir müssen da sehr vorsichtig vorgehen, und nur in Abstimmung den italienischen Behörden“, erklärt Stefan Groh.

Quelle: APA-Science

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