Wenn die Geschichte des Römischen Reiches ergründet werden soll, kann es schnell vorkommen, dass Forscher*innen mit ihrem Latein am Ende sind. Alte Chroniken reichen oft nicht aus, um alles zu erklären. In solchen Momenten greift die Wissenschaft auf archäologische Funde zurück, die zum Teil überraschende Erkenntnisse zutage fördern können.
Archäologischer Fund: Hadrian in Blaundus
Schon seit Jahren werden in den Ruinen der antiken Stadt Blaundus Ausgrabungen durchgeführt. Die Stätte befindet sich in dem Ulubey-Distrikt in der Türkei, und hat eine reichhaltige Geschichte hinter sich. Gebaut wurde sie von den griechischen Makedonen, vermutlich im 3. Jahrhundert vor Christus. Später wurde sie von den Römern erobert, und erlebte ein goldenes Zeitalter, wie sich in zahlreichen archäologischen Funden feststellen lässt.
Das erklärt auch den Reichtum an Überbleibseln aus der Antike, der sich von Forscher*innen bereits dort ausgraben ließ. Bei weiterführenden Arbeiten stieß ein Team aus Archäolog*innen allerdings auf einen besonderen Fund, der sich von bisherigen Entdeckungen abhebt. Dabei handelt es sich um eine Inschrift, die offenbar dem antiken Kaiser Hadrian gewidmet ist, wie Arkeonews berichtet.
Auch interessant: Archäologischer Fund: Versteckte Grabkammer entdeckt
Das besagt die Inschrift
Hadrian regierte das Römische Reich ganze 21 Jahre. Als Kaiser hatte er viele wichtige Entscheidungen zu verantworten, die die Geschichte des Reiches auf lange Zeit prägten. So nahm er viele der Eroberungen seines Vorgängers Trajan wieder zurück und errichtete Befestigungen wie den bekannten Hadrianswall im heutigen England. Außerdem gewährte er aber auch Städten in Not wichtige Hilfen, wie sich auch in dem archäologischen Fund beweist.
Die Inschrift besagt offenbar: „Für den Retter und Gründer-Kaiser Hadrian Olimpios“. Eine solche Widmung kann für vieles stehen, wahrscheinlich ist aber, dass der Herrscher auch der Stadt Blaundus seine Gunst zukommen ließ, indem er sie mit Geld- oder Warengeschenken versorgte. Bekannt war dies bisher nicht, aber durch den archäologischen Fund lässt sich etwas besser feststellen, wie weit der Einfluss der Kaiser im Römischen Reich reichte.
Quellen: Arkeonews
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.